Das Thema E-Book oder gedrucktes Buch ist viel diskutiert, zu einer Einigung kommt es selten. Doch was ist beliebter und was hat welche Vorteile? Ich habe mir die beiden Varianten einmal genauer angeschaut, mich mit Statistiken auseinandergesetzt und versucht, ein Fazit zu ziehen.

Was ist ein E-Book überhaupt? Ein E-Book ist ein Buch in elektronischer Form, das von einem Smartphone, Tablet oder einem E-Book-Reader gelesen werden kann. Wobei mit 73% der E-Book-Reader das häufigste Nutzungsmittel ist. Hierbei sollte man es von einem E-Paper, das heißt einem Magazin oder einer Zeitung in digitaler Form, unterscheiden. Der Unterschied klingt zwar banal, jedoch gibt es in der Nutzung Differenzen.

Was macht ein gedrucktes Buch aus?

Bei Gesprächen zu diesem Thema fiel mir auf, dass trotz des fortschreitenden technischen Wandels viele für ein klassisches Buch plädieren. Dabei wurde besonders ein Punkt immer wieder hervorgehoben: die Haptik. Man hat etwas in der Hand, man kann durch die Seiten blättern und den Duft des Papiers einatmen. Ich persönlich bin totaler Fan von klassischen Büchern, und meine Argumente sind dieselben. Ich mag es, etwas greifbar zu haben, zu sehen, wie weit ich in einem Buch bin. Ich liebe den Geruch eines Buches, der mich beim Lesen in eine ganz bestimmte Stimmung versetzt. In einer Studie von Statista wird mit 48 Prozent als wichtigster Grund für ein klassisches Buch dessen Haptik angegeben. Ein weiterer Vorteil eines gedruckten Buches ist, dass man es verleihen oder verschenken kann. Ein gedrucktes Buch steht zudem in einem Bücherregal, das einer Wohnung Wärme gibt und den Bewohner „intelligenter“ wirken lässt.

Ein volles Bücherregal macht Eindruck © Sina Kallenberger

Doch dem gegenüber lassen sich auch die Vorteile eines E-Books nicht verleugnen. Es ist meistens geringfügig günstiger als ein gedrucktes Buch, jedoch braucht man zusätzlich ein Hilfsmittel wie einen Reader, der einmalige Kosten verursacht. Das E-Book wiegt nicht viel. Reise ich beispielsweise in den Urlaub und möchte viel lesen, spare ich mir eine Menge an Gewicht. Zudem nimmt es wenig Platz weg. Es passt in jede Tasche, ohne dass man schwer schleppen muss.

Ich selbst legte mir aus diesem Grund vor einiger Zeit einen E-Book-Reader zu. Doch dann der Super-GAU im Urlaub. Während der spannendsten Phase meines Buches war der Akku leer. Ich konnte nicht weiterlesen, musste den Reader aufs Zimmer bringen und erst einmal den Akku laden, bevor ich das Finale lesen konnte. Das war spätestens mein persönlicher Moment, in dem ich wieder zum klassischen Buch zurück wollte. Hierzu muss man sagen, dass E-Book-Reader heutzutage eine Laufzeit von bis zu zwei Wochen aufweisen. Lädt man den Akku also gewissenhaft, passiert einem dieses Szenario eher nicht.

Akku leer = Lesestopp. Nachteil der E-Book-Reader © Sina Kallenberger

Ein Blick auf die Umwelt

Wird die eigene Vorliebe einmal beiseite gelegt, so spricht für das E-Book sicherlich der Umwelt-Gedanke. Für die Produktion eines Buches müssen Bäume gefällt werden, es kommen einige Chemikalien zum Einsatz und man benötigt einige Mengen an Wasser. Doch wie umweltfreundlich ist eigentlich die Herstellung eines E-Books? Das Freiburger Ökoinstitut hat 2011 einen Vergleich gewagt. Dabei fande das Institut heraus, dass es auf die Nutzung ankommt. Für die Herstellung eines Buches wird circa 1,1 kg Kohlendioxid freigesetzt. Ein E-Book-Reader hingegen wird bei der Herstellung in etwa mit einem Handy verglichen, jedoch hat ein E-Book-Reader eine längere Lebensdauer von circa 4 Jahren. Bei seiner Herstellung werden circa 8 kg CO2 produziert, zudem braucht es für das Aufladen des Akkus Energie. Das heißt: Mit jedem digital gelesenen Buch verbessert sich die Ökobilanz. Geht man also rein nach dem Umweltbewusstsein, dann ist ein E-Book für Vielleser die umweltfreundlichere Variante.

Das klassisch gedruckte Buch ist voll im Trend

Laut einer Studie von Statista liegt der Umsatzanteil von E-Books im Buchmarkt bei nur 5,7 Prozent. Selbst mich als Buch-Liebhaberin hat diese Zahl erschreckt und ich habe mit einem wesentlich höheren Anteil gerechnet. Dennoch hat sich die Anzahl von E-Book Käufen seit 2010 nahezu verfünffacht. Was zeigt: Der Trend ist steigend. Die geringe Anzahl an E-Book-Nutzerinnen und -Nutzern zeigt trotzdem, dass ein klassisches Buch durchaus gewisse Reize hat, mit denen ein E-Book nicht mithalten kann, auch wenn es umweltfreundlicher ist. Der steigende Absatz beweist aber auch, dass E-Books durch technische Veränderungen und digitale Fortschritte beliebter werden. Bisher stellen sie keine Konkurrenz für klassische Bücher dar, jedoch könnte sich dies in Zukunft ändern. Immerhin 32 Prozent können sich nämlich vorstellen, sich in Zukunft einen E-Book-Reader zuzulegen.

Fazit

Fasst man die Pro und Contras zusammen, dann liegen die beiden Varianten nah beieinander. Sowohl das E-Books als auch gedruckte Bücher haben Vor- und Nachteile, und es kommt ganz auf die Vorlieben der einzelnen Nutzenden an. In Deutschland ist bisher das gedruckte Buch beliebter, doch die Statistik zeigt auch, dass immer mehr E-Books verkauft werden. Also wer weiß, was die Zukunft bringt.

Weitere Informationen zum Thema Analog vs. Digital gibt es hier

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4 Kommentare
  1. Shanting Hu
    Shanting Hu sagte:

    Ich mag auch Papierbücher sehr, weil ich den Geschmack davon mag, besonders den Geruch von alten Büchern. Deshalb besuche ich besonders gerne die alte Bibliothek. Früher habe ich den Kindle gekauft, aber es dauerte nicht lange, bis ich ihn benutzte, weil ich immer noch die echte Haptik eines Papierbuchs bevorzuge. Danke für deinen Blog!

  2. Alexander Danner
    Alexander Danner sagte:

    Servus Sina, ich muss noch einen weiteren Grund erläutern, der mich bei meinem E-Book Reader gestört hat. Leider weiß ich nicht, ob das immer noch so ist, aber mein Reader war mit einem großen amerikanischen Onlinehändler verbunden. Die Onlinebücher konnte man nur auf der Plattform des Onlinehändlers kaufen. Das Problem dabei war, dass man ein Konto dafür gebraucht hat. Das Konto, die Bücher und der Reader waren verbunden. Das heißt wenn man das Konto gelöscht hat, waren auch die Bücher weg und der Reader unbrauchbar. Kleine Sidstory meinerseits 😉
    Nichtsdestotrotz der Umweltaspeckt sollte uns vielleicht zu einem Umdenken bewegen, weil Haptik auch nur was antrainiertes ist.

  3. Laura Mitlewski
    Laura Mitlewski sagte:

    Ich persönlich lese einfach lieber aus „echten“ Büchern. Ich mag die Haptik, den Geruch, die Tatsache, dass gedruckte Bücher so gut wie unkaputtbar sind. Sie können feucht und wellig werden, einzelne Seiten können herausfallen, Kaffeeflecken oder Randnotizen haben. Ich finde, daran sieht man erst, dass ein Buch wirklich verschlungen wurde.

  4. Franziska Sieb
    Franziska Sieb sagte:

    Auch ich bin eine Verfechterin von „echten“ Büchern. Ich liebe den Geruch, die Haptik und das Gefühl, das man bekommt, wenn man ein Buch aufschlägt und man regelrecht in die Geschichte „fällt“. Ebenso mag ich das erfüllende Gefühl, welches man hat, wenn man ein dickes Buch beendet hat. Ich muss jedoch gestehen, dass auch ich seit letztem Jahr Besitzerin eines E-Book-Readers bin und er schon seine Vorteile hat. Gerad für englischsprachige Bücher gibt es tolle Angebote und wenn man in den Urlaub fährt, muss man nicht mehr den halben Koffer mit ausreichend Lesestoff füllen. Müsste ich mich entscheiden, würde ich jedoch immer das gedruckte Buch bevorzugen.

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