Frisuren, Pflege, Beauty

Zotteln, Knicke im Haar und unschöne Knoten? So hätte Dornröschen sicher nicht ihren Märchenprinzen gefunden. Aber was macht man mit langem Haar überhaupt nachts am besten? Finde im Selbsttest heraus, welche Frisur zu Deinem persönlichen Schlaftyp passt.

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Graue Haare gelten weltweit als ein Symbol für Weisheit oder als Zeichen dafür, dass ein Mensch älter wird. Die meisten Menschen, egal ob Mann oder Frau, bekommen die ersten deutlich sichtbaren grauen Strähnen ab dem 50. Lebensjahr. Andere auch schon mal mit 30 Jahren. Doch woran liegt es, dass die Haare grau werden und was sagen diese über einen Menschen aus? Weiterlesen

Seidig glatt, bunt gefärbt, lockig und kräftig – Europas größtes Menschenhaarlager in Madrid bietet für jeden Geschmack die entsprechende Ware an. Das Geschäft mit echtem Menschenhaar floriert. Denn der Haarhandel ist eine Milliarden-Dollar-Industrie.

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In meinem letzten Blog-Beitrag habe ich euch ja von meinem allmorgendlichen Vogelnest erzählt und von meinen zunehmend verzweifelter werdenden Versuchen, meine Haare frizzfrei zu bekommen. Dass dauerhaftes Glätten und chemische Mittel nicht gesund für die Haare sind, ist eine Tatsache. Aber es gibt eine „gesündere“ Lösung: das Brazilian Blowout.

Während eines einjährigen Aufenthalts in London gleich nach dem Abitur bin ich auf eine Methode gestoßen, die verspricht, die Haare dauerhaft zu glätten ohne sie dabei zu zerstören. Diese Methode heißt Brazilian Blowout und war damals, vor sechs Jahren, in Deutschland so gut wie unbekannt. Auch heute noch kennen wenige diese nach ihrem Ursprungsland benannte Methode, und nur ausgewählte Friseure in den großen Städten bieten diese Art der Haarglättung an. Aber der Trend ist immer häufiger auch in Deutschland zu finden und es gibt bereits einige Bloggerinnen, die das Brazilian Blowout ausprobiert haben und über ihre Erfahrungen berichten. Die Bloggerin Nilam veröffentlichte bereits 2014 ein Video über ihren Selbstversuch.

Wie funktioniert das Brazilian Blowout?

Beim Brazilian Blowout wird flüssiges Keratin in die Haare eingearbeitet. Dann wird der Haarschaft (dort zeigt sich, ob das Haar frizzig oder glatt ist. Wer Genaueres wissen möchte, kann sich hier weiter informieren) mit Hitze versiegelt und geglättet. Das hat zur Folge, dass das Haar glatter ist und gesünder aussieht. Außerdem hat es den positiven Effekt, dass Frizz verschwindet und sich eine krause Mähne in glänzendes, welliges Haar verwandeln kann. Das Ganze ist relativ aufwendig und es gibt verschiedene Varianten. Bei einer kann man sofort danach die Haare waschen, bei anderen muss man die Haare bis zu drei Tage lang offen und unfrisiert lassen und darf sie auch erst nach 72 Stunden waschen.

Die Methode verspricht, Frizz zu eliminieren und das Haar wunderbar weich und geschmeidig zu machen. Wenn man zum Friseur geht, dauert die Behandlung zwischen einer und drei Stunden, je nach Länge der Haare. Der größte Nachteil des Brazilian Blowouts ist wohl der Preis – 100 bis 300 Euro pro Behandlung werden schnell fällig. Allerdings gibt es mittlerweile auch die Möglichkeit, sich das Keratin nach Hause zu bestellen und selbst anzuwenden, wodurch die ganze Prozedur natürlich wesentlich günstiger wird. Die Preise für das Kit zum Selbermachen rangieren zwischen 30 und 100 Euro und ein Kit reicht meist sogar für mehrere Anwendungen. Allerdings muss man hierbei vorsichtig sein: Viele der angebotenen Produkte enthalten Formaldehyd, das eventuell gesundheitsschädlich ist. Nähere Informationen hierzu gibt es auf der Website des Umweltbundesamts und des Bundesinstituts für Risikobewertung. Wenn man sich selbst ein Brazilian Blowout Set im Internet bestellt, sollte man also besser darauf achten, ein formaldehydfreies Produkt zu kaufen.

Mein Selbstversuch

Nachdem ich davon gehört hatte, wollte ich das Brazilian Blowout natürlich unbedingt ausprobieren. Noch in London ging ich zum Friseur und ließ mir das Keratin ins Haar einarbeiten. Ich weiß nicht genau, woran es lag, aber es funktionierte damals überhaupt nicht. Meine Haare waren nicht mehr lockig, aber auch nicht glatt, sondern näherten sich wieder dem Emma-Watson-als-Hermine-Granger-im-ersten-Harry-Potter-Look an. Der einzige Vorteil war, dass das Glätten nicht mehr so lange dauerte wie zuvor. Aber das erwünschte Ergebnis war längst nicht erreicht worden.

Nach dieser Enttäuschung war ich mit dem Thema Brazilian Blowout erstmal durch. Weitere fünf Jahre glättete ich meine Haare. Aber wachsen lassen konnte ich sie natürlich nicht, die Spitzen brachen weiterhin ab. Irgendwann beschloss ich, dass es vielleicht an der Zeit wäre, einen erneuten Versuch zu starten. Das Glätten schädigte meine Haare zu sehr und war auch schlicht und einfach zu zeitaufwändig. Ich wusste, dass es in meiner Umgebung so gut wie keine Friseursalons gab, welche die Keratin-Behandlung anboten. Außerdem war mir der Preis von 200-300 Euro definitiv zu hoch. Also fing ich an, zu googlen und wurde prompt fündig. Es gab mittlerweile eine Bandbreite von Produkten, die man bestellen und selbst zu Hause anwenden konnte. Nach einiger Recherche zum Thema Effektivität und Gesundheit fand ich ein passendes Produkt, das ich ausprobieren konnte. Das Brazilian Blowout Kit, das ich bestellte, gehörte zu der Variante, bei der man das Produkt 72 Stunden lang in den Haaren lassen muss.

Konkret bedeutet das Folgendes: Man muss die Haare mit einem speziellen Shampoo (wird eigentlich immer mitgeliefert) waschen, damit alle Überreste von anderen Produkten ausgewaschen werden. Dann föhnt man die Haare trocken und verteilt die Keratin-Mischung sorgfältig auf jeder Strähne. Danach muss das Haar erneut getrocknet werden und dann jede einzelne Strähne mit dem Glätteisen geglättet werden – daher kommt auch der Begriff Brazilian Blowout. Dadurch wird das Keratin ins Haar eingearbeitet und die Oberfläche des Haarschafts versiegelt. Diese ganze Prozedur dauert je nach Haarlänge zwei bis drei Stunden. Und danach darf man die Haare eben drei Tage nicht waschen.

Haare nach BB

Meine Haare nach dem Brazilian Blowout. (Quelle: eigene Aufnahme)

 

Ich war unglaublich gespannt auf das Ergebnis und muss sagen, dass ich dieses Mal begeistert war. Was auch immer damals in London schiefgelaufen ist – dieses Mal war die Keratin-Behandlung ein voller Erfolg. Gut, meine Haare waren ein bisschen platter als vorher (der Frizz macht natürlich auch Volumen), aber sie waren geschmeidig, fühlten sich seidig an und trotzdem waren noch ein paar Wellen drin.

Nachdem man ein Brazilian Blowout gemacht hat, ist es wichtig, die Haare mit einem sulfatfreien Shampoo zu waschen. Das fiel mir ein bisschen schwer, da ich das Gefühl habe, dass die meisten Shampoos, die auf Sulfate verzichten, die Haare auch nicht richtig sauber machen. Schlussendlich bin ich bei Baby-Shampoo gelandet, welches keine unnützen Zusatzstoffe hat und die Haare trotzdem sauber macht.

Die Anwendung der Keratin-Mischung ist jetzt drei Monate her und meine Haare werden langsam wieder frizziger. Das ist aber normal, je nach Haarstruktur soll die Wirkung drei bis vier Monate anhalten. Auf jeden Fall musste ich meine Haare während dieser Zeit so gut wie gar nicht glätten (höchstens die vorderen, kürzeren Haare).

Profilfoto

Quelle: Eigene Aufnahme

Auch auf meinem Profilbild kann man die Wirkung gut sehen, hier sind wirklich nur die vorderen Strähnen geglättet, alles andere ist mittlerweile Natur.

Egal ob man den Selbstversuch zu Hause startet oder zum Friseur geht: Man muss wirklich gut aufpassen, welche Art von Produkt ausgewählt wird. Wie oben bereits erwähnt, würde ich auf keinen Fall eine Keratin-Mischung empfehlen, die Formaldehyd enthält, aber es gibt ja mittlerweile auch Produkte ohne diese Stoffe. Die Behandlung ist aufwändig, zeitintensiv und wenn man es alleine macht, muss man sich ein bisschen geschickt anstellen oder sich für die hinteren Haarpartien Hilfe holen. Und etwas Volumen geht durchaus verloren, kam bei mir aber nach ein paar Wochen wieder. Grundsätzlich gilt: Ob und wie es funktioniert, ist vom Haartyp, der Haarstruktur, der Länge, der Dicke usw. abhängig. Es gibt also keine Garantie, dass es bei jedem funktioniert. Aber alles in allem scheint das Brazilian Blowout eine Methode der „dauerhaften Entfrizzierung“ und Haarglättung zu sein, die es wert ist, ausprobiert zu werden.

 

Das Umstyling bei Germany’s Next Topmodel ist seit 13 Staffeln das große Event. Denn diese Folge verspricht jedes Jahr Schere, Tränen und Drama. Dabei bekommen alle Kandidatinnen ein Makeover von „Model-Mama“ Heidi Klum, ob sie wollen oder nicht. Warum fließen dabei so viele Tränen? Weil bei diesem Element der Castingshow sichtbar wird, dass „die Mädchen“ ihre Selbstbestimmung aufgeben müssen, um in der Show erfolgreich zu sein.

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Unzählige YouTube-Tutorials und zahlreiche Produkte versprechen eine voluminöse und frizz-freie Lockenfrisur, doch oft passiert nach der Anwendung das Gegenteil. Das Resultat ist weit entfernt von dem Wunschergebnis. Aber woran liegt das? In meinem vorherigen Blogeintrag „I Am Not My Hair“ ging es um die Liebe für die eigene Haarpracht. Diesmal gibt es ein paar Tipps und Tricks für dich, um deine Locken besser kennen zu lernen und der Mähne freien Lauf zu lassen.

Lockenkrone oder Locken mit Krone?

Eine wiederkehrende Frage, die sich viele Lockenköpfe stellen, ist die Frage nach den perfekten Locken. Das Problem liegt hier vor allem bei der Pflege und Instandhaltung der Locken. Denn der falsche Umgang führt zu mehr, als nur einer unschönen Frisur. Das Haar kann nachhaltig geschädigt werden.

Wichtig ist es im Kopf zu behalten, dass es keine perfekten Locken gibt. Am besten steckt man sich ein Ziel, auf das man hinarbeiten möchte. Doch wie bekommt man schönes, scheinendes und gesundes Haar, und behält gleichzeitig seine originale Haarstruktur?

Schritt 1: Lerne deine Krone kennen!

Quelle: Instagram Die Pflege macht’s aus!… Um Vogelnest und co aus dem Weg zu gehen, ist es sinnvoll seine Haarpracht kennen zu lernen.

Das Internet ist gefüllt mit Informationen zu den unterschiedlichsten Locken. Doch oft sind wir überfordert mit der Flut an Wissen und können das Erlernte gar nicht richtig umsetzen. Dass Haare allgemein verschiedene Haarstrukturen haben, ist den meisten bekannt. Locken sind auch da etwas Besonderes. Nicht jede Locke ist dieselbe. Ich als Lockenträgerin musste feststellen, dass ich nicht nur eine Art von Locke auf meinem Kopf trage. Von 2B bis 3B ist alles bei mir vorhanden. Am besten nimmt man sich mehrere Locken heraus und vergleicht sie mit einer Lockenskala (siehe Bild). Wie in der Demokratie bestimmt die Mehrheit deiner Lockenpracht deinen Lockentyp und somit auch dein Styling.

Schritt 2: Waschtag!

Quelle: nappy / pexels via canva

Jedes Curly Girl weiß, dass der Waschtag ein besonderer Tag in der Woche ist. An diesem Tag kannst du deinen Haaren die Liebe schenken, die sie über die Woche missen. Ganz wichtig ist es eine Routine zu entwickeln, die für dich am einfachsten ist und auch dir Spaß macht. Vor allem weil die Prozedur dieses Tages ewig gehen kann. „Ich wasch mir mal eben meine Haare“, hat bis jetzt noch kein Lockenkopf von sich gelassen. Lockiges Haar produziert keine eigenen Öle. Daher ist es wichtig seine Haare nicht jeden Tag zu waschen. Es wäre auch viel zu große Arbeit, da so ein Waschtag gerne mal mehrere Stunden gehen kann.

Die Curly Girl Methode kommt aus dem englischsprachigen Raum, erstmals angeführt durch das Buch Curly Girl, The Handbook. von Lorraine Massey. Da diese Bewegung recht neu ist gibt es noch keine deutschen Übersetzungen der Fachbegriffe.

Die Schritte sind eigentlich ziemlich klar. Shampooing, Detangling und Deep Conditioning!

Trage das Shampoo deines Vertrauens in dein nasses Haar ein und massiere deine Kopfhaut etwa vier Minuten. Dadurch befreist du deine Kopfhaut von Verschmutzungen und nicht natürlichen Fetten und die kleine Massage regt den Haarwuchs an. Meide Produkte mit Silikonen und Parabenen, da sie deine Haare austrocknen und frizzig aussehen lassen.

Als nächstes kommt dein Conditioner zum Einsatz. Um den perfekten Conditioner zu finden, der dein Haar mit der ausreichenden Pflege bedient, solltest du das Suchkriterium auf deinen Haartypen anpassen. Aloe Vera, Shea Butter und Co. geben deinem Haar die nötige Feuchtigkeit wieder. Ich persönlich greife gerne zu Produkten, die Aloe Vera enthalten, denn diese helfen meinen Haaren gesund und vital aussehen zu lassen.

Eine großzügige Menge an Conditioner hilft dir deine Mähne in gleichmäßigen Teilen durchzukämmen. Bestenfalls verzichtest du auf  Bürsten und versucht deine Haare mithilfe deiner Finger zu entwirren. Diese Art von Detangling ist zeitaufwendig, reißt dir aber weniger Haare heraus. Lass dich ja nicht dazu verleiten zu viel Conditioner im Prozess aufzutragen. Denn eine zu große Menge kann sich an deinen Haaren absetzten, und die Reste schaden den Locken im Verlauf des Stylings. Bei diesem Schritt ist es wichtig, den Conditioner gut einwirken zu lassen. Ihn besonders in den Längen und Spitzen einzuarbeiten und, ganz wichtig, mit kaltem Wasser abzuwaschen. Gegensätzlich zum heißem Wasser hilft dir kaltes Wasser den Glanz in den Haaren zu behalten und die Feuchtigkeit vorerst zu versiegeln. Braucht dein Haar mehr Liebe und Aufmerksamkeit, kannst du auch gerne eine Deep Conditioning Kur auftragen, um so deinem Haar zu Glanz zu verhelfen.

 

Ein Guide für die Curlyqueen und welche die es möchten werden. Quelle: Instagram

Erwärme 3 Löffel reines Kokosnuss Öl, mische ein paar Tropfen Rizinusöl darunter. Füge nach deinem Belieben Olivenöl hinzu. Trage die Mischung auf dein Haar auf und lass es für mindestens fünfzehn Minuten einwirken. Vergiss nicht besonders deine Kopfhaut damit einzumassieren. Um ein besseres Ergebnis zu erzielen kannst du deine Haare auch mit Folie umwickeln.

 

Setzte deine Krone in Szene mit einem Wash-And-Go. (Quelle: eigene Aufnahme)

Schritt 3: Styling!

Nun da deine Haare all die Feuchtigkeit bekommen haben, die sie brauchen, solltest du dir auch Pflege-Produkte suchen, die sich ähnlich zusammensetzen wie dein Conditioner. Das prüfst du am besten, indem du eine kleine Menge auf deiner Hand zusammenrührst und schaust, ob sich die Produkte vermischen lassen oder sich absetzen. Fürs Styling ist dir freie Hand überlassen. Es gibt viele Styles, um deine Lockenkrone zu formen. Ich wähle aber immer gerne die einfache Wash-and-Go-Variante.

Zum Stylen kannst du einen Leave-In Conditioner oder eine Styling Milk nehmen. Du solltest wieder auf die Inhaltsstoffe achten und dir Produkte suchen, die zu deinem Lockentyp passen. Auch hier greife ich gerne zu Aloe Vera und Kokosnuss. Nachdem du dein Produkt eingearbeitet hast, nimmst du dir ein Öl zur Versiegelung der Feuchtigkeit und arbeitest dies ebenfalls in dein Haar ein. Wichtig, als letztes solltest du deine Haare immer crunchen. Bei dieser Methode drückst du deine Haarenden hoch in Richtung deiner Kopfhaut und unterstützt somit deine natürliche Lockenstruktur.

Zu guter Letzt lässt du deine Haare lufttrocknen und gibst ihnen den Raum, den sie brauchen. Für kalte Wintertage solltest du zu einem sogenannten Diffuser greifen. Oder du lässt sie über Nacht trocknen. Ein Diffuser ist ein Aufsatz für deinen Föhn mit dem Vorteil, dass er deine Haare nicht beansprucht. Denn Hitze sollte man auf alle Fälle vermeiden. Oder du greifst zu einem T-Shirt für ein Frizz freies Ergebnis, wickle es einfach wie ein Handtuch um deine Haare zum Trocknen.

Diffuser zum trocknen. Quelle: Instagram

Schlafe wie eine wahre Lockenqueen! Seide und Satin werden deine besten Freunde sein. Beide Stoffe sind perfekt um deinen Lockenstyle für mehrere Tage aufrecht zu erhalten. Egal ob als Kissen oder Haarhaube sie entziehen dir keine Feuchtigkeit und lassen dir deinen Glanz länger.

 


Links zum weiterstöbern:

https://natürlich-lockig.de/curly-girl-methode/

https://www.femelle.ch/beauty/frisuren/conditionerguide-benutzt-den-richtigen-conditioner-auch-richtig-2037/2

 

Neun von zehn Frauen haben es schon getan. Bei Männern ist es mittlerweile jeder Dritte. Graue Haare oder modische Trends verleiten nicht nur Schneewittchen dazu, in den giftigen Apfel der künstlichen Haarfarben zu beißen. Dabei können viele dieser Chemikalien Allergien verursachen. Ein Gespräch mit einer Naturfriseurin zeigt, dass es auch Alternativen gibt.

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Ist die lange Mähne nur noch nervig? Oder willst du mal eine neue Frisur ausprobieren? Aber die Haare einfach wegzuwerfen, ist auch zu schade? Wer seine Haare abschneiden möchte, der kann – wenn er bestimmte Voraussetzungen erfüllt – diese auch spenden. Was es für Organisationen gibt, welche Voraussetzungen man erfüllen muss und an wen die Haare gehen, erfährst du hier.

Die Organisationen

Eine sehr bekannte Organisation, die sich in den USA befindet, ist „Wigs for kids“. Sie wurde 1981 von Jeffrey Paul, einem Friseur, gegründet. Sein Anliegen: Kindern, die durch Krebs ihre Haare verloren hatten, ein Stückchen Normalität wiedergeben und ihr Selbstwertgefühl aufbauen. Auf der Homepage schreibt er:

„Children shouldn`t have to worry about how they look, especially when they’re in the middle of a health crisis“.

Gerade als Kind oder Jugendlicher kann das Aussehen eine große Rolle spielen. Damit die Kinder sich so normal wie möglich fühlen, bekommen sie Echthaarperücken aus Spenderhaar. Doch nicht nur in den USA gibt es die Möglichkeit, Haare zu spenden. Auch bei uns gibt es viele Organisationen, die Haarspenden annehmen.
In Deutschland gibt es beispielsweise die Organisationen haare-spenden.de, die Haarspender, den Verein Haarfee oder BVZ Rapunzel.

Wenn du deine Haare lieber behalten willst, kannst du dennoch etwas Gutes tun. Die meisten Organisationen nehmen sowohl Haarspenden als auch Geldspenden an. Die Initiativen lassen aus den gespendeten Haaren Perücken machen oder stellen sie sogar selbst her, um sie dann an kranke Kinder zu verschenken. Bei haare-schneiden.de musst du auf einem Formular ankreuzen, dass das gespendete Haar kostenlos an ein erkranktes Kind gehen soll, da dort auch kostenpflichtige Perücken hergestellt werden. BVZ Rapunzel versteigert das wertvolle Echthaar und gibt den Erlös an gemeinnützige Organisationen wie „Humor hilft heilen“ weiter.

Welche Voraussetzungen muss das Haar erfüllen?

Wer sich zu oft die Haare glättet schädigt die Struktur. Solche Haare sind für Spenden nicht geeignet. (© Pexels)

Am wertvollsten ist gesundes, unbehandeltes Haar. In der Regel muss das gespendete Haar eine Mindestlänge von 25 cm haben, je länger das Haar ist, desto besser. Um die Perücken herstellen zu können, braucht man gleichmäßige Längen. Haare-schneiden.de zahlt ab einer Länge von 30 cm eine zusätzliche Spende an eine ausgewählte Partnerorganisation. Welche der Organisationen unterstützt wird, kann der Spender selbst entscheiden.

Für qualitativ hochwertige Perücken sollte das Haar zudem unbehandelt sein. Gefärbtes Haar kannst du bei manchen Initiativen aber dennoch spenden, sofern es in seiner Struktur nicht geschädigt ist und einen gleichmäßigen Farbverlauf hat. Die Haare sollten am besten in einer natürlichen Farbe gefärbt sein, da die Perücken dem Echthaar der Kinder ähneln sollen. Der Verein Haarfee nimmt allerdings keine gefärbten Haare an. Zöpfe, die schon vor ein paar Jahren abgeschnitten und aufbewahrt wurden, können ebenfalls gespendet werden. Die Haare können noch nach 70 Jahren Aufbewahrungszeit genutzt werden. Nicht für Spenden geeignet sind Dreadlocks, Haare, die eine Dauerwelle mitgemacht haben, chemisch geglättetes Haar oder stark beanspruchtes Haar (z. B. durch tägliches Glätten oder andere Hitzeschäden).

Wie und wo kann man seine Haare abschneiden lassen?

Wenn du dich dazu entscheidest, deine Haare zu spenden, hast du zwei Möglichkeiten: entweder du gehst zu dem Friseur deiner Wahl, oder du greifst selbst zur Schere. Viele Friseure bieten das Abschneiden für Haarspenden vergünstigt oder sogar kostenlos an. Listen zu Partnersalons einzelner Organisationen finden sich auf deren Website. In beiden Fällen musst du ein paar Dinge beachten.

Das Haar sollte vorher gewaschen, getrocknet und gut durchgekämmt sein, damit alle Haare in Wuchsrichtung liegen. Teile das Haar am besten in mehrere kleinere Zöpfe auf, dadurch werden weniger Haare zu kurz abgeschnitten. Die Zöpfe sollten mit kleinen Haargummis zusammengebunden werden. Schneide das Haar über dem Haargummi ab, so fallen die Haare nicht auseinander und können leichter geordnet werden. Achte darauf, dass die Zöpfe eine Mindestlänge von 25 cm haben. Bei langen Zöpfen ist es hilfreich, das Haar auch noch mal weiter unten zusammenzubinden. Die Zöpfe können anschließend gebündelt und in einem festen Umschlag an die Initiative deiner Wahl gesendet werden. Je nachdem welche der Organisationen gewählt wird, muss ein Formular ausgefüllt oder eine E-Mail-Adresse angegeben werden, damit man über den Erhalt der Haare Bescheid bekommt.

An wen geht das Spenderhaar?

Das gespendete Haar geht an Kinder, welche durch eine Krankheit ihre Haare verloren haben. Das kann durch Krebs, die Autoimmunerkrankung Alopecia areata oder andere Krankheiten ausgelöst werden. Die Perücken aus gespendetem Haar werden an Kinder und ihre Eltern verschenkt oder kostengünstig bereitgestellt. Normalerweise beginnen Preise für natürlich aussehende Perücken ab etwa 1.200 Euro. Diese Perücken sind in der Regel aber chemisch behandelt oder bestehen aus hochwertigem Kunsthaar. Unbehandeltes Echthaar ist immer noch am besten geeignet und sieht natürlich aus. Perücken aus europäischem Echthaar sind allerdings sehr teuer, wodurch der Preis für eine solche Perücke oft über 3.000 Euro geht. Die verschenkten Perücken ermöglichen es Kindern, sich wieder wohl zu fühlen in ihrer Haut.

 

Einige von uns kennen das: Man träumt von einer wallenden, glänzenden Mähne und wenn man morgens aufsteht, erschrickt man über das Vogelnest, das sich über Nacht auf dem Kopf gebildet hat. Dann beginnt man verzweifelt, mit Wasser, Schaumfestiger, Anti-Frizz-Mitteln oder, wer es lieber natürlicher mag, mit Kokosöl etc. gegen den Frizz anzukämpfen. Nur um nach einigen Minuten entnervt aufzugeben und wieder einmal mit der Notlösung – einem Dutt – aus dem Haus zu gehen.

Meine Geschichte

Ich als Kind. (Quelle: eigene Aufnahme)

So ging es mir viele Jahre lang. Als Kind hatte ich lange, wellige Haare mit glatter Struktur. Mit etwa elf Jahren bekam ich die grandiose Idee, mir die Haare auf Schulterlänge abschneiden zu lassen. Und damit fing es an. Die Klassenfotos der ersten Jahre auf dem Gymnasium zeigen klar nachvollziehbar, wie meine Haare von glatt über eine Frisur wie Emma Watson als Hermine-Granger-im-ersten-Harry-Potter-Film zu – nennen wir es mal hauptsächlich lockig – wurden. Hauptsächlich lockig deshalb, weil meine Locken grundsätzlich nur direkt nach dem Waschen gut aussahen. Und auch nur, wenn ich sie nicht zu kurz aber auch nicht zu lange im Handtuch gelassen habe, den perfekten Moment abpasste, um den Schaumfestiger aufzutragen und sie danach bloß nicht mehr anfasste oder sie irgendeiner Art von Reibung aussetzte. Von Föhnen mal ganz zu schweigen. Das Ganze hielt dann maximal bis zum nächsten Tag, wenn ich mit dem bekannten Vogelnest wieder aufwachte.

Der Kampf mit dem Frizz

Zugegeben – Haare sehen etwas anders aus. Aber ihr wisst was ich meine? (Quelle: Mauriciooliveira109, Pexels.com)

Ich habe jahrelang wirklich alles versucht. Ich habe alles an Anti-Frizz-Produkten durch, was die Beauty-Industrie zu bieten hat. Zusätzlich habe ich mit einem Dutt geschlafen, mit einem Zopf, mit zwei Zöpfen oder im Sitzen. Ich habe den perfekten Moment abgepasst, um die Pflegemittel aufzutragen und ihn ebenso oft verpasst. Und ich habe Kokos-Shampoo mit echten Stückchen, Anti-Frizz-Spülungen, Lovely-and-Smooth-Hair-Spray und Perfectly-Shiny-Hair-Balm benutzt. Alles ohne Erfolg. Das Vogelnest war jeden Morgen zuverlässig wieder da. Wenn die Haarwurzel gekrümmt ist, kann man eben nichts machen (siehe Blog-Beitrag zum Thema Haarstrukturen).

Was sind eigentlich „schöne“ Locken?

Ich zur Abwechslung mal mit „schönen“ Locken. (Quelle: eigene Aufnahme)

Ich möchte Locken keineswegs verteufeln. Die ganzen Hilfsmittel wie Lockenstäbe und -wickler, Papilotten oder Salz-Sprays für die perfekten Beach-Waves gibt es ja deshalb, weil sich viele Menschen Locken wünschen. Und ganz ehrlich, genau solche Haare wünsche ich mir ja auch. Das Problem ist nur, dass diese Produkte für Menschen mit glatten Haaren entwickelt worden sind. Und die haben keine Probleme mit dem Frizz, der bei Menschen mit Naturlocken meist automatisch entsteht.

Manchmal – meistens direkt nach dem Haarewaschen – schaue ich in den Spiegel und denke mir: Eigentlich kann ich ja froh sein, solche Haare zu haben, für die andere stundenlang mit dem Lockenstab hantieren müssen. Aber dann gehe ich raus in den Regen, ziehe mich um oder schlafe eine Nacht (im Liegen) – und schon hat sich das mit den „schönen“ Locken erledigt.

Auch die Reaktionen auf meine Haare waren schon immer sehr unterschiedlich: „Du hast doch so schöne Locken“ oder „andere brauchen Stunden dafür, um so auszusehen“, war die Meinung mancher. Aber auch das Gegenteil war der Fall. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Kommentar eines Klassenkameraden. Dieser erklärte mir nach dem Schwimmunterricht: „Deine Haare sehen ja schon ein bisschen so aus, als hättest du in die Steckdose gefasst.“ Manchmal habe ich das Gefühl, die Menschen verstehen nicht ganz, wie viel Mühe man sich geben muss, um frizz-freie Locken hinzukriegen.

Und der Grad zwischen „schönen“ Locken und einer Frisur wie ein aufgeplatzes Sofakissen ist ziemlich schmal und manchmal nur eine Nachtruhe voneinander entfernt. Nun könnte man ja sagen, es ist egal, was die anderen denken. Es kommt darauf an, dass ich mich gut fühle. Aber gerade in der Pubertät, wenn man sich ohnehin nicht so ganz sicher ist, wie man eigentlich aussehen soll oder will, können einen Kommentare wie der meines Klassenkameraden schon mal verunsichern.

Die Not-Lösung

Vielleicht hängt mein Wunsch nach glatten Haaren damit zusammen, dass man ja angeblich nie mit dem zufrieden ist, was man hat. Aber eigentlich wollte ich ja gar keine glatten Haare, ich wollte doch nur kein Vogelnest mehr! Immer wieder ließ ich meine Haare natürlich, manchmal auch um den Frizz-Hassern zu zeigen, dass mir ihre Meinung nicht wichtig war. Aber nach einiger Zeit stellte ich fest, dass ich mich durch diese Trotzhaltung auch nicht besser fühlte. Also beschloss ich für mich, dass ich mich mit glatten Haaren wohler fühlte und fing an, meine Haare regelmäßig zu glätten.

Obwohl ich mich damit weitaus wohler fühlte, tat das dauerhafte Glätten den Haaren natürlich nicht gut. Länger als bis kurz über die Schultern konnte ich sie nicht wachsen lassen, weil sie an den Spitzen immer abbrachen. Außerdem nahm es ziemlich viel Zeit in Anspruch und – andere Menschen mit Locken kennen das: man kann nie „mal eben schnell Haare waschen“. Nein, bei Locken-Trägern will jede Haarwäsche sorgfältig geplant sein.

Also begann ich mich nach einigen Jahren, nach dauerhaften Glättungsmethoden umzusehen. Eine chemische Glättung kam nicht in Frage. Schließlich wollte ich meine Haare ja eigentlich wachsen lassen und ich wusste, wie schädlich die Chemikalien sind. Während meines Au-Pair-Jahres in London nach dem Abitur stieß ich dann zufällig auf eine neue Methode, die ich seitdem zweimal angewandt habe: mit zunächst ernüchternden, dann aber sehr zufriedenstellenden Ergebnissen.

In meinem nächsten Beitrag werde ich euch Näheres über meine persönliche Lösung für frizz-freie Haare erzählen…

 

Das Haar auf dem Körper ist oftmals ein ungewollter Wuchs. Deshalb finden sich auch unzählige Beseitigungsmöglichkeiten auf dem Markt. Wer nun aber glaubt, dass der Wunsch des Menschen nach einem haarlosen Körper ein Trend der Moderne sei, der liegt daneben. Die Wurzeln der Haarentfernung reichen bis weit in die Vergangenheit zurück. Dieser Artikel gibt in aller Kürze einen Einblick in die Geschichte des unerwünschten Haars – vom Höhlenmenschen bis zur Gegenwart.
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