Zotteln, Knicke im Haar und unschöne Knoten? So hätte Dornröschen sicher nicht ihren Märchenprinzen gefunden. Aber was macht man mit langem Haar überhaupt nachts am besten? Finde im Selbsttest heraus, welche Frisur zu Deinem persönlichen Schlaftyp passt.
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Dreadlocks, Rastalocken, Rastazöpfe, wie man sie nun nennen mag. Jeder kennt sie, jeder hat sie an verschiedenen Menschen auf der Straße gesehen oder vielleicht selbst schon einmal getragen. Verfilzte Haare, ist das nun cool oder eher eklig? Was genau steckt hinter Dreadlocks und den Klischees über sie? Was sollte man über das Thema wissen? Diese Fragen habe ich mir gestellt, recherchiert und sie in diesem Blogeintrag auch beantwortet.
„Dreadlocks“ – wo kommt dieser Begriff überhaupt her?
Die Bezeichnung Dreadlocks kommt aus Jamaika und kann in etwa mit „Furchtlocken“ übersetzt werden. Es gibt verschiedene Theorien, wie dieser Begriff entstand, einig ist man sich jedoch, dass er mit den Rastafaris zusammenhängt. Die Rastafaris sind eine religiöse Gemeinschaft auf Jamaika, die sich in den 1930er Jahren bildete. Sie gehörten einer Minderheit und der sozialen Unterschicht an. Um sich bewusst von der Kultur und den Schönheitsidealen der britischen Kolonialmacht abzugrenzen, ließen sie ihre Haare in verfilzten Strähnen wachsen. Rastafaris galten unter der weißen Bevölkerung als Outsider, Gauner und religiöse Fanatiker, weswegen sie sich vor ihnen fürchteten. So ist eine Erklärung für die Wortherkunft. Die Rastafaris trugen ihre verfilzten Haare aber auch aus religiösen Gründen. Sie galten als besonders ehrfürchtig und sahen ihre Locken als eine Art Antennen zur Erfahrung religiöser Inspiration an. Das „Dread“ aus Dreadlocks könnte sich also auch von dieser Ehr-Furcht ableiten.
Haben die Rastafaris also die Dreadlocks erfunden?
Der Begriff mag zwar auf die Rastafaris zurückzuführen sein, die Frisur an sich ist aber um einiges älter. Auch können die verfilzten Zöpfe nicht nur einer Kultur zugeordnet werden, da sie in verschiedenen Kulturkreisen getragen wurden und werden. Der ägyptische Pharao Tut-Ankh-Amun trug Dreadlocks, und Cäsar beschrieb, dass die Kelten „Haare wie Schlangen“ hatten. Viele alte Kulturen kannten keine Kämme und ließen ihre Haare einfach wachsen und verfilzen. Auch indigene Völker tragen ihre Haare weltweit so. In einigen Religionen haben Dreads eine spirituelle Bedeutung oder weisen auf den Stand hin. So ist die Frisur bei hinduistischen Sadhus, bei indischen Sikhs und muslimischen Derwischen zu sehen. Dreadlocks gehen also weit über den Kontext der Rastafaris hinaus, auch wenn diese durch bekannte Vertreter wie Bob Marley der Frisur zu neuer Popularität verholfen haben. Mehr zu Bob Marley und den Rastafaris in dem Artikel: Die 60er-Jahre – Ikonen in Zeiten des Wandels.
Und welche Motivation steckt für die Menschen aus westlichen Ländern hinter den Dreadlocks?
Neben den Menschen, die die Frisur einfach schön finden und aus modischen Gründen tragen, gibt es eine große Gruppe, die mehr mit ihren Dreadlocks verbindet. Sie ist Ausdruck einer alternativen Lebensweise, die sich gegen Kapitalismus und herrschende Gesellschaftsformen stellt. Dies kann mit der Zuneigung zu Reggae und Bob Marley verbunden sein, muss aber nicht. Für viele dunkelhäutige Menschen sind Dreadlocks auch ein wichtiges Zeichen ihrer Identität und Zugehörigkeit zur Black Community. Gerade dadurch gab es in den USA Streit darüber, wer Dreadlocks tragen darf. Ein Schwarzer Student kritisierte 2016 einen weißen Kommilitonen für seine Dreadlocks. Er warf ihm vor, sich die Schwarze Kultur zu Nutze zu machen, ohne die Bedeutung dahinter zu kennen. Daraufhin brach eine Debatte aus, wem nun die Frisur gehöre und wer sie tragen dürfe (Stichwort „cultural appropriation„).
Sind verfilzte Strähnen wirklich hygienisch einwandfrei?
Ein Vorurteil gegenüber Dreadlocks ist, dass sie als unhygienisch gelten. Wie bei anderen Frisuren aber auch kommt es bei Dreads auf die richtige Pflege an. Dreadlocks brauchen sicherlich eine gründlichere Behandlung, können aber ganz normal gewaschen werden. Dies sollte einmal die Woche getan werden und mit der richtigen Seife. Es ist vor allem wichtig, die Haare nach dem Waschen gründlich auszuspülen und richtig zu trocknen, weswegen sich die Verwendung eines Föns oder einer Trockenhaube empfiehlt. Passiert dies nicht, so kann es tatsächlich passieren, dass die Haare etwas muffig riechen. Dass Dreadlocks aber schimmeln oder Ungeziefer anziehen, ist bei regelmäßiger Pflege nicht der Fall.
Wie sehr stehen Dreadlocks mit Drogen in Verbindung?
Eine weit verbreitete Meinung besagt auch, dass Dreadlock-Träger gerne mal kiffen oder andere Drogen nehmen. Dies lässt sich vermutlich auch wieder auf die Rastafaris zurückführen. Sie lehnen zwar Alkohol und Tabak eher ab, konsumieren Cannabis aber zum rituellen Meditieren. Auch Bob Marley war bekennender Marihuana-Raucher. Selbst eine Marihuana-Marke wurde mittlerweile nach ihm benannt („Marley Natural“). Viele alternativ eingestellte Menschen konsumieren ab und zu Cannabis und setzen sich für eine Legalisierung ein. Trotzdem gibt es natürlich auch viele Menschen, die komplett drogenfrei leben und trotzdem Dreadlocks tragen. Wir haben es hier also mit einem klassischen Klischee zu tun, was wohl auf einige zutreffen mag, aber sicherlich nicht auf alle.
Kriegt man denn mit Dreadlocks einen Job?
Die Klischees und Vorurteile, die mit Dreadlocks verbunden sind, können die Jobsuche schwieriger gestalten. Einige Arbeitgeber schätzen Dreadlocks als unhygienisch ein oder verbinden die Frisur mit Drogenkonsum. Vor allem bei eher konservativen Unternehmen kann man es schwerer haben. Bei einem jungen, hippen Start-Up Unternehmen in Berlin-Friedrichshain ist es dafür vielleicht leichter. Mittlerweile scheinen sich zumindest in Deutschland immer mehr Firmen offen gegenüber der alternativen Frisur zu zeigen. Auch dieses Thema wurde und wird in den USA heiß diskutiert und ging in verschiedenen Fällen vors Gericht. Das U.S. Circuit Court of Appeals hatte in diesem Jahr erst wieder entschieden, dass es legal ist, Arbeitnehmer aufgrund ihrer Dreadlocks abzulehnen. Eine Frau hatte wegen Diskriminierung geklagt, als sie in einem Bewerbungsgespräch wegen ihrer Frisur abgelehnt wurde. Für die Afroamerikanerin sind ihre Dreadlocks Ausdruck ihrer Identität und Zeichen ihrer Herkunft. Das Gericht entschied jedoch, dass hier keine Diskriminierung vorliegt und einzelne Merkmale des eigenen Aussehens, auch wenn sie Teil einer Kultur sind, nicht geschützt werden müssen. Die Meinungen hierzu gehen wohl weit auseinander und werden weiter diskutiert. Es ist jedoch deutlich, dass die Jobchancen selbst mit den gepflegtesten Dreadlocks nicht immer die besten sind.
Was jetzt – Frisur oder Lebenseinstellung?
Dreadlocks sind für die meisten Träger mehr als nur eine Frisur. Es geht um eine Lebenseinstellung, ein Zugehörigkeitsgefühl und die eigene Identität. Sie sind sicherlich nicht für jeden etwas und das ist auch gut so. Man sollte sich auf jeden Fall vor der Anfertigung mit dem Kontext dieser Frisur auseinandersetzen und sich auf einige doofe Sprüche und Klischees gefasst machen. Mich hat meine Recherche einiges gelehrt und den nächsten Dreadlock-Träger, den ich treffe werde ich sicherlich etwas genauer ausfragen.
Wer nun selbst Dreadlocks einmal ausprobieren möchte, findet hier noch ein paar nützliche Links:
Allgemein über die Anfertigung von Dreadlocks mit einigen Pflegetipps
Das nötige Zubehör, von Perlen und Schmuck Kämme und Häkelnadeln, bis hin zu Echthaar und Mützen
Die richtige Pflege ist nicht ganz einfach, daher hier Tipps zum Häkeln, zu verschiedenen Seifen und Haarkuren
„Ich komm’ mir vor wie einer von diesen haarlosen Hunden“, sagt Carrie Bradshaw nach einem ungewollten Brazilian Waxing. Vor 18 Jahren gaben die vier Freundinnen aus der Serie Sex and the City den Anstoß für einen Enthaarungshype sondergleichen. Das Brazilian Waxing, also der totale Kahlschlag im Intimbereich, wird zum Dauerbrenner – nicht nur in Punkto Hautirritation. Das Motto der 2000er lautet: „Stell dein Licht nicht unter das Pelzchen.“
„Damals stand der Mond im Zeichen des Löwen“, meint Star-Astrologin Madame Spirituelli. Der Mond im Löwen – eine Konstellation, die unsere Selbstdarstellung stark beeinflusst. Die Welt wird zur Bühne und wir sind ihre Hauptdarsteller: Zeigefreudigkeit ist angesagt. Die erfahrene Astrologin enthüllt exklusiv für Shades of Hair, was sich im Venus-Jahr 2018 daran ändert.
Endlich wird die Frage geklärt, die uns allen unter den Höschen brennt: Welche Frisur trägt man aktuell darunter? Im Intimhaar-Horoskop bringen wir Licht ins Dunkel des Frisuren-Dschungels. Madame Spirituelli gibt kosmische Tipps für Cosmopolitinnen. Welcher Intimhaar-Stil passt zu welchem Sternzeichen? Welche Rasur wird von den Planeten begünstigt? Ein Muss für jeden Mondkalender-Fan. So viel ist sicher: haarloser Hund und Nacktkatze sind passé. Dieser Sommer steht für das Haar in der lauwarmen Freibad-Suppe.
Intimhaar-Horoskop 2018
Krebs (22.6. – 22.7.)
Rebellisch, willensstark und gefühlsbetont. Ihr Glücksplanet Jupiter steht bis Oktober in einer fabelhaften Position zu Venus. Das begünstigt es Krebsen, schöpferisch tätig zu sein. Ihre Gefühle explodieren: Nur ein bisschen lieben gibt es nicht. Zwischen Gefühl und Verstand sind Sie ganz der Herzensmensch. Kosmischer Tipp: Tragen Sie das Herz nicht nur auf der Zunge, sondern auch im Schritt.
Löwe (23.7. – 23.8.)
Löwe ist das Königszeichen und wird der Sonne zugeordnet. Das S in Sonne steht für selbstständig, selbstbewusst und gerne auch mal selbstverliebt. 2018 befindet sich Pluto allerding im Steinbock und damit in Ihrem 6. Solarhaus. Das bedeutet, Sie bekommen nichts in den Schoß gelegt. Damit Sie 2018 trotzdem einen souveränen Auftritt hinlegen, hier der kosmische Tipp: die Sonne strahlt am hellsten über dem Zentralmassiv.
Jungfrau (24.8. – 23.9.)
Analytisch und penibel – auch 2018 üben Sie gerne Kritik an anderen. Glücksplanet Jupiter hält sich in optimalem Abstand zu Ihrem Sternzeichen auf. Das steigert das Selbstbewusstsein enorm. Die Jungfrau lebt nach dem Motto: „Nur was ich selbst mache, ist gut erledigt.“ Madame Spirituellis Empfehlung: Hier lohnt es, sich den Besuch in der Stutzstube zu sparen. Besonders akkurat rasieren Sie sich die Briefmarke sowieso selbst.
Waage (24.9. – 23.10.)
Venus sorgt für reichlich Amore. Waagen sind sowieso schon charmant und kontaktfreudig – im Venusjahr sprühen Sie allerdings nur so vor Anziehungskraft. Ihre Kreativität und Selbstironie wirken unwiderstehlich auf andere. Und da Sie die Bewunderung Ihrer Mitmenschen sehr genießen, stehen die Chancen gut, dass ihr lässiger Moustache von einem größeren Publikum bestaunt wird.
Skorpion (24.10. – 22.11.)
Ihr Motto: „Alles oder Nichts.“ Sie sind intensive, spannende Menschen, die sich immer wieder neu erschaffen. Als Skorpion sind Sie nie einfach mit dem Status Quo zufrieden. Dazu steht Neptun dieses Jahr im Trigon und stärkt die Kraft Ihrer Seele. Das kommt dem Kämpfer im Skorpion zugute. Der Irokese bringt Ihren inneren Stammeshäuptling am besten zum Ausdruck.
Schütze (23.11. – 21.12.)
Endlich ist die Trockenphase vorbei: Saturn weicht Uranus und Jupiter. Als Schütze können Sie wieder zielorientiert ans Werk gehen. Besorgen Sie sich eine Pfeil-Schablone und ebnen Sie den Weg für den Sommer 2018. Als Visionär mit reichlich Energie gilt für Sie: Das Ziel ist das Ziel. Viel Spaß.
Steinbock (22.12. – 20.1.)
Bockstark: Saturn wohnt 2018 in Ihrem Sternzeichen und verbindet sich mit Pluto. Eine besonders günstige Konstellation für den verschmitzten Steinbock. Trotzdem stellen Sie hohe Ansprüche an sich selbst. Als Erfolgsmensch mit der richtigen Portion Selbstironie haben Sie einen Intimfrisuren-Zwilling: Charlie Chaplin zwinkert Ihnen gerne von unten zu.
Wassermann (21.1. – 19.2.)
Eine gute Nachricht: Ihr Herrscherplanet Uranus beendet seine luftigen Reisen und landet im Stier. Jetzt werden Ihre Träume wahr. Die Zeit der Kreativität, Offenheit und Individualität ist angebrochen. Bei allem Glück liegt dem Wassermann allerdings immer auch das Allgemeinwohl am Herzen. Kosmischer Tipp: Verbreiten Sie Frieden und Liebe mit einem Intimhaar-Statement, das sich gewaschen hat.
Fische (20.2. – 20.3.)
Fische sind 2018 umringt von starken Sternen, die sie unterstützen. Das darf den Fisch ruhig mutig werden lassen. Überschreiten Sie Grenzen. Seien Sie die Forelle, die gegen den Strom schwimmt. Werfen Sie alle Zweifel über Bord. Madame Spirituelli sagt: Sie sind kein Mauerblümchen, nein. Sie sind die Blume, die erblüht.
Widder (21.3 – 20.4)
Das astrologische Element des Widders ist das Feuer: wild, spontan und leidenschaftlich. Mit Hilfe von Mars schlagen Widder 2018 ein wie ein Blitz. Sie wissen, was sie wollen. Setzen Sie dieses Statement messerscharf um und zeigen Sie unverblümt, wo es lang geht.
Stier (21.4. – 20.5.)
Besser geht’s nicht: Mit Venus schöpfen Sie diesen Sommer aus dem Vollen. Die Planetenkonstellation begünstigt Sie auf voller Linie. Der Stier ist allseits beliebt als Genussmensch und Verführer. Das Leben lebt sich wie ein großartiger, andauernder Rausch. Tragen Sie dieses Lebensgefühl auch unten herum. Stoßen Sie mit Ihrem ganz eigenen Martini auf das Jahr 2018 an.
Zwillinge (21.5. – 21.6.)
Jupiter, Uranus und Neptun bescheren Zwillingen ein sorgenfreies Jahr 2018. Der abenteuerlustige Zwilling kann daher zumindest untenrum für Aufregung sorgen. Da das Sternzeichen sich nur schwer entscheiden kann, hier der kosmische Tipp: Mit der liegenden Sanduhr drücken Sie den notwendigen Ausgleich zwischen Herz und Verstand aus. Außerdem erinnert die Frisur an eine schicke Fliege über dem Intimbereich. Damit ist man für jeden Anlass passend „gekleidet“.
Bildrechte:
Alle Bilder sind dem Buch Pussycut von Caroline Selmes entnommen.
Unzählige YouTube-Tutorials und zahlreiche Produkte versprechen eine voluminöse und frizz-freie Lockenfrisur, doch oft passiert nach der Anwendung das Gegenteil. Das Resultat ist weit entfernt von dem Wunschergebnis. Aber woran liegt das? In meinem vorherigen Blogeintrag „I Am Not My Hair“ ging es um die Liebe für die eigene Haarpracht. Diesmal gibt es ein paar Tipps und Tricks für dich, um deine Locken besser kennen zu lernen und der Mähne freien Lauf zu lassen.
Eine wiederkehrende Frage, die sich viele Lockenköpfe stellen, ist die Frage nach den perfekten Locken. Das Problem liegt hier vor allem bei der Pflege und Instandhaltung der Locken. Denn der falsche Umgang führt zu mehr, als nur einer unschönen Frisur. Das Haar kann nachhaltig geschädigt werden.
Wichtig ist es im Kopf zu behalten, dass es keine perfekten Locken gibt. Am besten steckt man sich ein Ziel, auf das man hinarbeiten möchte. Doch wie bekommt man schönes, scheinendes und gesundes Haar, und behält gleichzeitig seine originale Haarstruktur?
Schritt 1: Lerne deine Krone kennen!
Das Internet ist gefüllt mit Informationen zu den unterschiedlichsten Locken. Doch oft sind wir überfordert mit der Flut an Wissen und können das Erlernte gar nicht richtig umsetzen. Dass Haare allgemein verschiedene Haarstrukturen haben, ist den meisten bekannt. Locken sind auch da etwas Besonderes. Nicht jede Locke ist dieselbe. Ich als Lockenträgerin musste feststellen, dass ich nicht nur eine Art von Locke auf meinem Kopf trage. Von 2B bis 3B ist alles bei mir vorhanden. Am besten nimmt man sich mehrere Locken heraus und vergleicht sie mit einer Lockenskala (siehe Bild). Wie in der Demokratie bestimmt die Mehrheit deiner Lockenpracht deinen Lockentyp und somit auch dein Styling.
Schritt 2: Waschtag!
Jedes Curly Girl weiß, dass der Waschtag ein besonderer Tag in der Woche ist. An diesem Tag kannst du deinen Haaren die Liebe schenken, die sie über die Woche missen. Ganz wichtig ist es eine Routine zu entwickeln, die für dich am einfachsten ist und auch dir Spaß macht. Vor allem weil die Prozedur dieses Tages ewig gehen kann. „Ich wasch mir mal eben meine Haare“, hat bis jetzt noch kein Lockenkopf von sich gelassen. Lockiges Haar produziert keine eigenen Öle. Daher ist es wichtig seine Haare nicht jeden Tag zu waschen. Es wäre auch viel zu große Arbeit, da so ein Waschtag gerne mal mehrere Stunden gehen kann.
Die Curly Girl Methode kommt aus dem englischsprachigen Raum, erstmals angeführt durch das Buch Curly Girl, The Handbook. von Lorraine Massey. Da diese Bewegung recht neu ist gibt es noch keine deutschen Übersetzungen der Fachbegriffe.
Die Schritte sind eigentlich ziemlich klar. Shampooing, Detangling und Deep Conditioning!
Trage das Shampoo deines Vertrauens in dein nasses Haar ein und massiere deine Kopfhaut etwa vier Minuten. Dadurch befreist du deine Kopfhaut von Verschmutzungen und nicht natürlichen Fetten und die kleine Massage regt den Haarwuchs an. Meide Produkte mit Silikonen und Parabenen, da sie deine Haare austrocknen und frizzig aussehen lassen.
Als nächstes kommt dein Conditioner zum Einsatz. Um den perfekten Conditioner zu finden, der dein Haar mit der ausreichenden Pflege bedient, solltest du das Suchkriterium auf deinen Haartypen anpassen. Aloe Vera, Shea Butter und Co. geben deinem Haar die nötige Feuchtigkeit wieder. Ich persönlich greife gerne zu Produkten, die Aloe Vera enthalten, denn diese helfen meinen Haaren gesund und vital aussehen zu lassen.
Eine großzügige Menge an Conditioner hilft dir deine Mähne in gleichmäßigen Teilen durchzukämmen. Bestenfalls verzichtest du auf Bürsten und versucht deine Haare mithilfe deiner Finger zu entwirren. Diese Art von Detangling ist zeitaufwendig, reißt dir aber weniger Haare heraus. Lass dich ja nicht dazu verleiten zu viel Conditioner im Prozess aufzutragen. Denn eine zu große Menge kann sich an deinen Haaren absetzten, und die Reste schaden den Locken im Verlauf des Stylings. Bei diesem Schritt ist es wichtig, den Conditioner gut einwirken zu lassen. Ihn besonders in den Längen und Spitzen einzuarbeiten und, ganz wichtig, mit kaltem Wasser abzuwaschen. Gegensätzlich zum heißem Wasser hilft dir kaltes Wasser den Glanz in den Haaren zu behalten und die Feuchtigkeit vorerst zu versiegeln. Braucht dein Haar mehr Liebe und Aufmerksamkeit, kannst du auch gerne eine Deep Conditioning Kur auftragen, um so deinem Haar zu Glanz zu verhelfen.
Erwärme 3 Löffel reines Kokosnuss Öl, mische ein paar Tropfen Rizinusöl darunter. Füge nach deinem Belieben Olivenöl hinzu. Trage die Mischung auf dein Haar auf und lass es für mindestens fünfzehn Minuten einwirken. Vergiss nicht besonders deine Kopfhaut damit einzumassieren. Um ein besseres Ergebnis zu erzielen kannst du deine Haare auch mit Folie umwickeln.
Schritt 3: Styling!
Nun da deine Haare all die Feuchtigkeit bekommen haben, die sie brauchen, solltest du dir auch Pflege-Produkte suchen, die sich ähnlich zusammensetzen wie dein Conditioner. Das prüfst du am besten, indem du eine kleine Menge auf deiner Hand zusammenrührst und schaust, ob sich die Produkte vermischen lassen oder sich absetzen. Fürs Styling ist dir freie Hand überlassen. Es gibt viele Styles, um deine Lockenkrone zu formen. Ich wähle aber immer gerne die einfache Wash-and-Go-Variante.
Zum Stylen kannst du einen Leave-In Conditioner oder eine Styling Milk nehmen. Du solltest wieder auf die Inhaltsstoffe achten und dir Produkte suchen, die zu deinem Lockentyp passen. Auch hier greife ich gerne zu Aloe Vera und Kokosnuss. Nachdem du dein Produkt eingearbeitet hast, nimmst du dir ein Öl zur Versiegelung der Feuchtigkeit und arbeitest dies ebenfalls in dein Haar ein. Wichtig, als letztes solltest du deine Haare immer crunchen. Bei dieser Methode drückst du deine Haarenden hoch in Richtung deiner Kopfhaut und unterstützt somit deine natürliche Lockenstruktur.
Zu guter Letzt lässt du deine Haare lufttrocknen und gibst ihnen den Raum, den sie brauchen. Für kalte Wintertage solltest du zu einem sogenannten Diffuser greifen. Oder du lässt sie über Nacht trocknen. Ein Diffuser ist ein Aufsatz für deinen Föhn mit dem Vorteil, dass er deine Haare nicht beansprucht. Denn Hitze sollte man auf alle Fälle vermeiden. Oder du greifst zu einem T-Shirt für ein Frizz freies Ergebnis, wickle es einfach wie ein Handtuch um deine Haare zum Trocknen.
Schlafe wie eine wahre Lockenqueen! Seide und Satin werden deine besten Freunde sein. Beide Stoffe sind perfekt um deinen Lockenstyle für mehrere Tage aufrecht zu erhalten. Egal ob als Kissen oder Haarhaube sie entziehen dir keine Feuchtigkeit und lassen dir deinen Glanz länger.
Links zum weiterstöbern:
https://natürlich-lockig.de/curly-girl-methode/
https://www.femelle.ch/beauty/frisuren/conditionerguide-benutzt-den-richtigen-conditioner-auch-richtig-2037/2
Das Thema Haare ist kurios und facettenreich zugleich. Es geht nicht nur um Waschen, Pflegen und Frisieren. Haare lassen sich in sehr vielen Bereichen wiederfinden: Kultur, Religion, Gesellschaft, Wissenschaft und Sprache sind nur einige davon. Wir haben in den bisherigen Beiträgen schon vieles gelesen. In diesem Quiz findest du weitere interessante Fakten rund um das Thema Haare. Wie gut kennst du dich aus? Mach das Quiz und erfahre mehr! Weiterlesen
Jeder hat sie bestimmt schon einmal in der Comicabteilung von Buchläden, oder in der Popkultur wahrgenommen. Die quietschbunten Charaktere aus Fernost, mit ihrer auffallend üppigen und skurrilen Haarpracht. Die Rede ist von den Figuren aus sogenannten japanischen „Manga“ und „Anime“, die schon seit Jahren auch im Westen sehr populär sind. Doch was steckt hinter den ausgefallenen Looks der Figuren? Und was verraten sie über die japanische Popkultur im Allgemeinen?
Sie ist eine der berühmtesten Prinzessinnen unserer Zeit: Rapunzel. Viele Generationen kennen die Geschichte des Mädchens mit dem langen Zopf, das seine gesamte Jugend eingesperrt in einem Turm verbringen musste. Nach den Gebrüdern Grimm und einigen Filmemachern hat sich Disney 2010 an die Biografie der Blondine gewagt, eine Serie gibt es seit Kurzem auch. Ich habe mich mit der Protagonistin von „Rapunzel – Neu verföhnt“ getroffen. Ein (nicht ganz reales) Gespräch über Haare und Disneys Frauenbild.
Selten hat ein Protagonist einer Serie so eine große Entwicklung durchgemacht wie Walter White in Breaking Bad – inklusive seiner Haare. Diese entwickeln sich während der Serie parallel zu seiner Persönlichkeit. Neben seiner Frisur sind auch die Frisuren der anderen Figuren symbolisch aufgeladen. Und da die von Hairstylisten inszenierten Frisuren im Film selten ihre verdiente Aufmerksamkeit bekommen, soll sich das jetzt ändern.
Breaking Bad und Hairstylist? Wer diese Serie kennt, wird jetzt vermutlich lachen, denn ein auffälliges Stilmittel ist nicht nur Walter Whites Frisur, sondern auch die der anderen männlichen Protagonisten – nämlich die Glatze.
Dieses Mem (deutscher Begriff für Meme, geht zurück auf Richard Dawkins) ging mit der Bildunterschrift „Kelly Nelson has the easiest job in the history of jobs“ durch das Internet. Natürlich finde ich nicht, dass Kelly Nelson den leichtesten Job der Welt hat. Wie meine Film-Dozentin immer so schön gesagt hat: „Film kostet Geld. Da passiert nichts zufällig!“ Und vor allem nicht, wenn die Glatze sich so durch die Serie zieht. Was steckt demnach hinter Nelsons Glatzen-Symbolik in Breaking Bad?
Vom Chemie-Lehrer zum Drogenbaron
Der erste Wendepunkt in Walter Whites Geschichte ist seine eher aussichtslose Krebsdiagnose. Aus diesem Schicksalsschlag heraus entscheidet er sich zu einem drastischen Schritt. Anstatt weiter Chemie-Unterricht in einer High School zu geben, kocht er Crystal Meth, um seiner Familie nach seinem Tod genug Geld zu hinterlassen. Für manche zur Einstimmung, für andere zur Wiederholung, gibt es hier eine kleine Zusammenfassung der fünf Staffeln Breaking Bad in drei Minuten:
Je weniger Haare desto gewalttätiger
Wie man im Mem oben sehen kann, hat fast der ganze Männercast der Serie wenige Millimeter lange bis gar keine Haare. Im Allgemeinen beobachtete ich während der Serie Folgendes: je weniger Haare die Figuren haben, desto gewalttätiger, gefährlicher und teilweise auch böser werden sie. Das folgt ganz dem Vorbild anderer Bösewichte der Filmgeschichte wie Ernst Blofeld bei James Bond oder Lord Voldemort in Harry Potter.
Walter White Jr. und Gale Boetticher sind die einzigen beiden sympathischen, netten und ungefährlichen männlichen Hauptfiguren der Serie. Und guess what, sie haben beide volles Haar. Die einzige Waffe, die die beiden haben, ist vielleicht ihre Sensibilität oder ihre geradezu naive Nettigkeit.
Saul Goodman mit seiner immer perfekt sitzenden Haartolle steht in dieser Theorie freilich für sich. Er ist zwar der kriminelle Anwalt, macht sich jedoch nie die Hände schmutzig und wahrt den Schein des seriösen Anwalts, sodass er mit seiner perfekten Frisur keine direkte Gefahr oder Gewalt ausstrahlt.
In den frühen Folgen der Serie haben außerdem die zwei Hauptfiguren Jesse Pinkman und Walter White eine normale, unauffällige Kurzhaarfrisur. Als die beiden im großen Stil in die Drogengeschäfte einsteigen wollen, hadern sie noch sehr oft mit ihrem Gewissen, haben noch eine Spur von Moral und bringen es kaum über sich, Gewalt anzuwenden oder jemandem umzubringen.
Walter White alias Heisenberg
Erst nachdem Walter seine Lungenkrebsdiagnose erhalten und das erste Mal mit bloßen Händen jemanden umgebracht hat (Staffel 1 Folge 3), entscheidet er sich, seine ausfallenden Haare abzurasieren (Staffel 1 Folge 6). Sein Gewaltpotenzial ist zu diesem Zeitpunkt schon beunruhigend gestiegen. Um gegenüber dem konkurrierenden Drogenboss Tuco furchteinflößend zu wirken, entscheidet sich Walter zu diesem Frisurenwechsel. Kurz darauf verursacht er in Tucos Hauptquartier eine Explosion – mit der neuen Frisur beginnt Walter also, sein Gewaltpotenzial so richtig auszuschöpfen. Darüber hinaus ist dieser Frisurenwechsel ebenfalls symbolisch eine Transformation in Walters Persönlichkeit. Nicht nur sein Charakter verändert sich zum Bösen hin, sondern er erschafft zu diesem Zeitpunkt ebenfalls sein Alter Ego Heisenberg, den Drogenbaron. Seine neue Frisur steht folglich für seine neue Identität. Die alte Identität des unscheinbaren, passiven und unterdrückten Verlierers legt er als glatzköpfiger, furchteinflößender Heisenberg ab. Diesen Übergangsritus des Frisurenwechsels kennen wir aus unserem Alltag, wenn wir uns passend zu einem neuen Lebensabschnitt, beispielsweise nach einer Trennung, verändern wollen.
Am Ende der Serie erleben wir Walter als pure Gegenerscheinung: Mit langen Haaren und langem Bart erkennen wir ihn kaum wieder. Zu diesem Zeitpunkt ist er aus dem Drogengeschäft ausgestiegen und auf der Flucht. Er lässt sich die Haare wieder wachsen, da er von seiner Heisenberg-Identität zur Walter-White-Identität zurückgekehrt ist. Jedoch wachsen seine Haare scheinbar unkontrolliert, ungebändigt und wild. Sein Bart und seine Haare sind länger, als sie es jemals in der Serie waren. Dieses Erscheinungsbild passt zu ihm – Walter White als Flüchtender vor seinem alter ego und seiner Drogenbarongeschichte. Er lebt zurückgezogen in einer Hütte im Wald – und genau so sehen seine Haare aus. Er ist nicht mehr der Gleiche wie am Anfang. Deshalb stellen seine Haare eine neue Seite von ihm dar und machen ihn optisch durch das Verwahrloste zum Außenseiter der Gesellschaft.
Die Skala der haarlosen Gewalttätigen
Jesse Pinkmans Wuschelkopf hingegen bleibt ihm recht lange erhalten. Erst in Staffel 4 Folge 4 rasiert dieser sich die Haare vor lauter Schuldgefühlen ab, nachdem er das erste Mal jemanden umgebracht hat. Durch diese Tat wird Jesse noch stärker verändert als Walter. Seine zuvor noch leichtsinnige Persönlichkeit macht mit dem Frisurenwechsel eine Transformation hin zu einer ernsthaften, verbitterten und gewalttätigen Persönlichkeit durch. Danach steigt Jesses Bereitschaft zur Gewalt immens. Erst als er sich in Gefangenschaft befindet, wachsen seine Haare wieder. Verwahrlost, wild und ungebändigt symbolisieren sie sein Leben, das nicht mehr er selbst, sondern seine Peiniger in der Hand haben.
Bei der Entwicklung in diesem Video sieht man die Veränderung sowohl in Jesses Persönlichkeit als auch bei seiner Frisur.
In die Reihe der immer haarloseren Protagonisten gehören außerdem in aufsteigender Reihenfolge nach der Gewalttätigkeitsskala Mike Ehrmantraut, der clevere Drogenboss Gus Fring, der soziopathische Drogenboss Tuco Salamanca und die Auftragskiller-Zwillinge aus Mexiko. All diese Figuren bewegen sich von Anfang an auf der bösen und illegalen Seite, sodass sie von Beginn furchteinflößend erscheinen. Verstärkt wird dieser Eindruck auch durch die Glatze der Figuren.
Doch auch Hank, der DEA Agent und Walters Schwager, hat eine Glatze, obwohl er auf der Seite des Gesetzes steht. Hank steht ab Folge eins der Serie für Männlichkeit. Er ist impulsiv und schreckt nicht davor zurück in seinem Beruf als DEA Agent Gewalt anzuwenden, auch gegenüber Wehrlosen. So prügelt er Jesse Pinkman krankenhausreif. Schließlich ist es Hank, der herausfindet, wer Heisenberg ist und so zur Gefahr für Walter wird.
Das Symbol Glatze
Eine Glatze ist demnach nicht immer ein Beweis dafür, dass die Figur auf der bösen Seite steht. Vielmehr symbolisiert sie bei allen Figuren Gewalttätigkeit, Gefahr und Männlichkeit. Haare funktionieren in dieser Serie als symbolische Wendepunkte. Sie führen uns die Transformation der Figuren vor Augen und drücken gleichzeitig Charaktereigenschaften und teilweise Milieu- und Szenezugehörigkeiten aus.
Wie Frisuren Schauspieler beim Einfühlen helfen
Haare wirken nicht nur auf den Zuschauer, indem sie etwas symbolisieren oder veranschaulichen, sondern auch auf den Schauspieler. Frisuren können Schauspielern nach dem Prinzip des Method Actings beim Einfühlen in die Rolle helfen. Der Schauspieler Bryan Cranston findet sichtlich Gefallen daran, sich über seine Haare als Walter White zu identifizieren. Bei diesem Auftritt zeigt Cranston, wie er sich innerhalb von Minuten durch die Frisur und das Kostüm in Walter White verwandeln kann. Ein Schmankerl für jeden Breaking Bad Fan…
- Genre
- Produktionsland und Sprache
- Erstausstrahlung
- Dauer
- Episoden
- Idee
- Produktion
- Cast & Crew
- Drama, Krimi
- USA, Englisch
- 20. Januar 2008 (USA auf AMC)
- 2008-2013
- 62 Episoden in 5 Staffeln
- Vince Gilligan
- Vince Gilligan, Mark Johnson
- Cast & Crew
Quellen:
- Dibdin, Emma (2018): ‚IT HAD NEVER BEEN DONE ON TELEVISION BEFORE‘: THE ORAL HISTORY OF BREAKING BAD.
- Jay_mack (2012): Breaking Bad and hair-loss.
- Maske, Kris (2012): The Oatmeal’s ‘Breaking Bad’ Hair Vs. Violence Graphic Makes Almost Too Much Sense.
- Payne, Rob (2013): The Heisenberg Masculinity Principle: A Unified Follicular Theory of “Breaking Bad”.
- The Balding Cast of Breaking Bad.
- Breaking Bad – Cast & Crew.
Mehr Bedeutung von Haaren in Film gefällig?
Dann hier entlang: Neunmal Perücke, neunmal Sophie.
In Ostasien kennt jedermann das 9–jährige Mädchen Maruko-Chan. Die Protagonistin der populären Manga-Serie ist seit 1986 bekannt und findet bis heute viele Liebhaber unter den Erwachsenen. Ein Grund dafür sind die heiteren Alltagsgeschichten des kleinen Mädchens sowohl in der Schule als auch zu Hause mit ihrer Familie. Noch einer ist sicherlich ihre sympathische Frisur, die die Leute in Taiwan immer an eines erinnert: die Haar-Vorschrift an Schulen. Weiterlesen
Der ungefragte Griff in das Haar gefolgt von den Sätzen „Deine Haare sind so schön lockig. Die hätte ich auch gerne!“ oder „Glätte sie doch mal!“ oder „Lass sie doch mal lockig und offen!“ – Naturals kennen diese Situationen nur allzu gut. Bis jetzt hat noch keiner eine charmante Art gefunden, diese unerwünschten Annäherungen höflich abzulehnen. Woher kommt diese Distanzlosigkeit und zugleich die Beklommenheit und Verfremdung, wenn es um lockiges Afrohaar geht?
„Little girl with the press and curl
Age eight, I got a Jheri curl
Thirteen, and I got a relaxer
I was a source of so much laughter
At fifteen when it all broke off
Eighteen and went all natural“
Die afroamerikanische Sängerin India Arie beschreibt mit ihrem Lied „I am not my hair“, haargenau die Veränderung, die viele Schwarze Mädchen in ihrem Leben durchmachen. Die Liebe zum natürlichen Haar kommt bei vielen leider erst spät, bei manch einem fatalerweise nie. Mit dem Erwachsenwerden wachsen nicht nur der Charakter und die Identität eines Menschen, sondern viele setzten sich auch speziell mit ihrem Aussehen auseinander. Besonders in dieser Zeit machen viele junge Schwarze Mädchen einen Prozess in Bezug auf ihre Haare durch. Sie versuchen bewusster und schützend mit ihrem natürlichen Haar umzugehen. Immer mehr entscheiden sich dazu, Natural zu werden. Unter dem Begriff Natural Hair ist ein unverändertes, ohne chemischen Prozess beeinflusstes Afrohaar zu verstehen.
Jedoch schämen sich viele, ihre natürliche Haarstruktur im alltäglichen Leben zu präsentieren, da diese nicht dem europäischen Schönheitsideal entspricht. Auch nicht, weil es bis heute noch kontroverse Szenen im Fernsehen zu sehen gibt, wie beispielsweise in der amerikanischen Vh1 Sendung „Love and Hip Hop Miami“. Während einer Studio-Session spricht der Producer Young Hollywood die Afro-Latina Sängerin, Amara La Negra auf ihre volle Haarpracht an. Seiner Meinung nach solle die Sängerin ihren Afro glätten um weniger wie Macy Gray und mehr wie Beyonce auszusehen, wenn sie Erfolg mit ihrer Musik haben wolle! Viele Menschen teilen leider dieselbe Meinung und sehen Natural Hair als schlecht und ungepflegt an. Je weniger kraus, desto akzeptierter ist das lockige Haar. Durch seine Aussage hat Young Hollywood Salz in eine historische Wunde gestreut.
Von der Flechtfrisur zur Glatze …
Afrikanische Haarstrukturen und ihre Träger und Trägerinnen mussten im Laufe der Geschichte viel Leid und Demütigung ertragen. Afrikanische Nationen sehen ihre Haare als Statussymbol und als Zeichen ihrer Identität und Herkunft. Der Beruf des Friseurs war und ist bis heute noch unter den zahlreichen Nationen des afrikanischen Kontinents hoch angesehen. Im frühen Alter wird jungen Mädchen die Kunst des Zöpfeflechtens beigebracht, damit die Traditionen und Gepflogenheiten der Herkunft nicht verloren gehen.
In der Zeit des Sklavenhandels wurden Sklaven ihre Köpfe glatt geschoren. Dies geschah vor allem aus hygienischen Gründen. Jedoch war dieser Akt für viele Sklaven ein Raub ihrer Identität und eine Herabminderung ihres Status. Jungen Sklavenmädchen wurde beigebracht ihr „wollartiges“ Haar zu bändigen, um die weißen Sklaventreiber nicht zu beleidigen. Ein guter Sklave zeichnete sich durch gezähmtes oder bedecktes Haar aus.
„If your hair is relaxed, white people are relaxed. If your hair is nappy, they’re not happy!“ -Paul Mooney in Chris Rock’s Dokumentation „Good Hair“.
Diese Ansicht prägte viele Schwarze Sklaven und beeinflusst bis heute noch viele junge Schwarze Lockenköpfe. Naturals waren verpönt. Mir den Jahren stieg der Drang nach einem europäisierten Schönheitsbild. Glattes Haar war eine stille Antwort für Akzeptanz. Der „creamy-crack“ (offizielle Bezeichnung Relaxer), bietet Schwarzen Frauen die Möglichkeit ihre Haare zu entkrausen um dadurch die gewünschte Glätte zu erlangen. Durch den dauerhaften Glättungsprozess wird die lockige oder krause Haarstruktur angegriffen und kann bis zur vollkommenen Zerstörung verändert werden. Als schönes Haar gilt das glatte, seidige Haar. Dadurch geprägt wurde besonders von 1980 bis 1990 die Glättung der Haare hoch angepriesen. Für viele hatte diese chemische Glättung Haarverlust und die Veränderung ihrer natürlichen Haarstruktur zur Folge.
… und dann kam der Protest-Afro. „Black is beautiful!“
… Das ist eine der wichtigsten Parolen in der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Die Kampfansage an das weiße Schönheitsideal. Eine einfache und doch aussagekräftige Liebeserklärung an die Schwarze Frau. Aktivistinnen wie Angela Davis und Kathleen Cleaver brachen durch ihren politischen Tatendrang traditionelle Konventionen. Ihr Aktivismus war geprägt durch die Schwarze Bürgerrechtsgruppe Black Panther. Das Tragen ihres rundförmigen und chemisch unveränderten Afros hat ihrem Protest gegen das weiße Schönheitsideal eine ästhetische Ebene verliehen.
Mit dem Afro als Markenzeichen setzten die Aktivistinnen sich für die Gleichberechtigung der weißen und Schwarzen Bevölkerung Amerikas ein. Auch wenn der Afro als eine doch sehr radikale Form des Protestes galt, schlossen sich viele dieser neuen Bewegung an. Der Afro diente nicht nur als visuelle Repräsentation des Kampfes gegen die weiße Schönheitsstandards des hellen glatten Haares. Er war auch ein Akt der Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Durch das Tragen der natürlichen Haarstruktur in ihrer runden und krausen Form stimmten Anhänger in eine sichtbare Form der Selbstwertschätzung ein.
„Look, black is beautiful, shawty, that you should know
Don’t let American standards damage your African Soul!“ – Rapper Wale aus dem Lied „Black is Gold“
Viele Generationen zuvor entschieden sich, ihr natürliches Haar aufzugeben, um sich durch chemische Prozesse und andere Hilfsmittel dem europäischen Standard anzupassen. Doch in den letzten Jahren ist ein erheblicher Trend, vor allem in der heutigen Generation von Schwarzen Mädchen (und Jungs), zur natürlichen Lockenpracht entstanden. Nappy wird von seiner negativen Assoziation befreit und umdefiniert in natural und happy.
In den letzten fünf Jahren ist der Verkauf von Relaxerprodukten um 37 Prozent gesunken (Stand 2018). Der Trend zur natürlichen Lockenpracht steigt. Die Parolen der früheren Black-Panther-Bewegung klingeln noch heute in vielen Ohren.
I am not my hair, I am not this skin, I am not your expectations! – India Arie
Doch woher kommt dieser ansteigende Wandel zu den natürlichen Locken in unserer Generation? Die Vielfalt der Produkte für schwarzes und lockiges Haar wird größer. Mithilfe der Digitalisierung ist es für viele einfacher geworden, sich auszutauschen. Tausende von Blogs, Vlogs und Youtube-Kanälen erzählen die Geschichte der Naturals. Durch diesen Austausch ist eine riesige Community entstanden in der es möglich ist Gleichgesinnte zu finden, die einem Mut zusprechen und bei Problemen weiterhelfen. Infolge dieser weiten Verbreitung von Naturals stieg auch die Repräsentation des Afrohaars in den Mainstream Medien.
Das Haar ist nicht mehr die stille Einwilligung in die unfreiwillige Assimilation der westlichen Welt. Doch Naturals haben die Chance, ihre Haarpracht als eine Art von Selbstverwirklichung zu nutzen. Eine Form von Protest gegen den Druck, einem Ideal gleichen zu müssen, dem viele Schwarze Mädchen nicht gerecht werden können. Die Möglichkeit sich selbst zwanglos zu äußern und uneingeschränkt selbst zu lieben, wird durch diesen neuen Standard geboten. Auch prominente Persönlichkeiten sind sich ihrer repräsentativen Arbeit immer mehr bewusst und tragen durch ihre Frisurenvielfalt die Realität vieler schwarzer Frauen in die Welt. Stars wie Solange Knowles, Lupita Nyong´o, Yara Shahidi, Erykah Badu und nicht zuletzt der Rapper Wale feiern das Bild der Schwarzen Frau und zudem das ihrer natürlichen Haarstruktur in vollen Zügen.
To that little black girl…
Es ist wichtig zu erkennen, dass dein Haar dir gehört. Beauty Standards und gesellschaftliche Normen definieren deine Schönheit nicht. Trends zu folgen, nur weil sie anderen gefallen, ist ein Kreislauf, aus dem es schwer ist zu entkommen. Die Selbstakzeptanz steht im Vordergrund. Egal wie du dich entscheidest dein Haar zu tragen, bleibe dabei! Solange du einen Weg gefunden hast mit deinen Haaren umzugehen, der für dich passt und dir gefällt. Verändere dein Haar nicht, weil es jemand von dir erwartet, sondern weil du es so willst. Lass dich nicht durch gesellschaftliche Standards und Normen einsperren. Lerne dein Haar zu lieben so, wie es ist. Unsere Haare sind unsere Krone. Also trage deine Krone mit Stolz und lass dich nicht unterkriegen!
Filmvorschläge:
GoodHairMovie. “Good Hair Ft. Chris Rock- HD Official Trailer.” YouTube, YouTube, 31 July 2009, www.youtube.com/watch?v=1m-4qxz08So.
“My Nappy ROOTS: A Journey through Black Hair-Itage.” YouTube, YouTube, 28 Jan. 2007, www.youtube.com/watch?v=CFXZceQ2gAA.
Quellen:
Bellinger, Whitney. „Why African American women try to obtain’good hair‘.“ Sociological Viewpoints 23 (2007): 63.
Mohdin, Aamna. “The Natural Hair Movement Is Forgetting Its Radical Roots.” Quartzy, Quartz, 8 Nov. 2017, quartzy.qz.com/1110554/the-natural-hair-movement-is-moving-away-from-its-radical-roots/.
Nathalie. “Amara La Negra: The Reason Why It Is Important To Promote Self Validation.” Afrocks, Afrocks, 9 Jan. 2018, afrocks.com/blog/amara-la-negra-reason-self-validation/.
Rosado, Sybil Dione. “No Nubian Knots or Nappy Locks: Discussing the Politics of Hair Among Women of African Decent in the Diaspora. A Report on Research in Progress.” American Ethnologist, Wiley/Blackwell (10.1111), 7 Jan. 2008, anthrosource.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1525/tran.2003.11.2.60.
“4 Ways to Love Your Natural Hair!- It’s Hard to Love Something That ….” Mane Guru, 23 July 2017, maneguru.com/love-your-natural-hair/.