8. Januar 1953 in Tupelo, Mississippi – im tiefsten amerikanischen Süden kommt ein Kind namens Elvis Aaron Presley zur Welt, welches in den darauffolgenden zweiundvierzig Jahren zu einer der größten Musiklegenden werden sollte, die die Welt bislang gesehen hat. Noch 29 Jahre nach seinem Tod, im Jahr 2006, erscheint ein Album des Sony BMG Music Entertainment Musiklabels mit dem Titel „Rock ’n’ Roll Hero“, welches die besten Elvis-Hits zusammenstellt. Rock ’n’ Roll Hero und Frauenheld- wie schaffte es Elvis sich den Heldenstatus zu ersingen?

„When I was a child I always saw myself as a hero“

Als einziges Kind von Gladys und Vernon Presley wuchs Elvis in East Tupelo, Mississippi auf. Sein Zwillingsbruder, der hätte Jesse Garon heißen sollen, starb bei der Geburt. Mit zehn Jahren bekam Elvis seine erste Gitarre geschenkt (und das, obwohl sich dieser eigentlich ein Fahrrad gewünscht hatte), mit der er sich autodidaktisch das Spielen beibrachte. Kurz darauf nahm an einem Talentwettbewerb seiner Schule teil. Wer jetzt davon ausgeht, dass dies der große Durchbruch gewesen sein mag, täuscht sich. Elvis erhält den zweiten Platz und verlässt ein Jahr später seinen Geburtsort, da seine Familie nach Memphis zog und dort in einer Sozialwohnung lebte. Nach seinem Abschluss arbeitete der zukünftige Frauenheld als LKW-Fahrer. Das war im Jahr 1953– ein Jahr bevor sich sein Leben für immer ändern sollte.

Vom Fahrer zum Chauffierten: Der musikalische Durchbruch

„I don’t sound like nobody“

Sommer 1953, Union Avenue 706. Als der 19-jährige LKW-Fahrer namens Elvis Presley dem Musiklabel Sun Records einen Besuch abstattete, war dort nur die Assistentin Marion Keikser anwesend. Als diese ihn fragte, nach wem seine Stimme denn klingen würde, antwortete dieser mit „I don`t sound like nobody“. Elvis nahm für 3,98 Dollar seine ersten zwei Songs auf. „My Happiness“ und „That´s When Your Heartaches Begin“– ein Geburtstagsgeschenk für seine Mutter. Ein Jahr lang sollte der Durchbruch im ikonischen Sun Records, welchem heute noch zahlreiche Touristen einen Besuch abstatten, auf sich warten lassen. Das einzige was Presley an diesem ersten Tag hinterließ war eine Notiz, die sich Marion Keikser selber schrieb: „guter Balladensänger“.

Als Elvis ein Jahr später wieder zurück in die Union Avenue 709 kam, um einen weiteren Song aufzunehmen, war Plattenproduzent Sam Phillips dieses Mal zufälligerweise höchst persönlich vor Ort. Phillips gab die Nummer des jungen Künstlers an den Gitarristen Scotty Moore weiter, mit welchem Elvis den Titel „That`s All Right, Mama“ aufnahm. Nachdem diese Aufnahme in der Radioshow „Red Hot and Blue“ zu hören war, konnte sich der Radiosender vor Anrufen nicht mehr schützen. Die Platte verkaufte sich etwa 20.000 Mal und konnte Platz 4 der lokalen Charts belegen. In den folgenden Jahren sollte Elvis Presley nicht nur zum Lokalhelden, sondern zum internationalen Superstar werden. Als Sänger, Musiker und Schauspieler wurde er zu einem der wichtigsten Vertreter der Rock-und Popkultur des 20. Jahrhunderts.

Helden der Musikgeschichte

Helden sind Vorbilder, Idole, gefeierte Persönlichkeiten, Märtyrer oder Pizzalieferanten. Manche sind sich selbst ein Held und manche einem anderen. Und trotzdem erscheint 29 Jahre nach dem Tod Elvis Presleys ein Album seiner besten Werke, mit dem Titel „Rock ’n’ Roll Hero“– denn er hat etwas bewirkt. Er hat sich in das Kollektivgedächtnis des 20. und 21. Jahrhunderts gesungen. Mit wahrscheinlich über eine Milliarde verkaufter Tonträger gilt Elvis Presley, nach den Beatles, als der zweiterfolgreichste Künstler weltweit und als Nummer eins der Solokünstler. Als solch ein erfolgreicher Musiker ist Preyles zweifellos ein Held für viele seiner Fans. An seinem Lebenslauf lässt sich außerdem erkennen, dass kaum jemand als Held geboren wird. Innerhalb von einem Jahr wird der junge Elvis Presley bekannt und wird zu einem Held der Musikgeschichte.

Von Heldentaten über Heldenmythen– per Definition ist etwas Heldenhaftes etwas Außergewöhnliches. Und dieses Attribut kann dem Mann wohl niemand mehr abstreiten.