Riesige Containerschiffe, vollbeladene Frachtdampfer, die am Hafenufer liegen, ein Dutzend bunte Container, die sich am Hafen in die Höhe stapeln, viel Lärm und Unmengen an Plastikmüll, der ans Ufer geschwemmt wird. Daran denkt man vermutlich, stellt man sich den größten Hafen Europas, Rotterdam, vor. Doch das täuscht. Weiterlesen
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Weit über Japans Grenzen hinaus sind Anime von Studio Ghibli wie „Chihiros Reise ins Zauberland“ bekannt. Dass jeder Ghibli-Film eine Botschaft mit sich trägt, ist den meisten Zuschauer*innen bewusst. Dass jedoch beinahe jedes Werk auch ein Statement zum Umweltschutz gibt und den Wunsch nach Verbesserung hat? Vermutlich eher nicht.
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Jedes Jahr werden etwa 2,8 Milliarden Einwegbecher für einen Coffee-to-go verwendet – alleine in Deutschland. Die Becher landen nach einem kurzen Genuss im Müll und summieren sich zu 40.000 Tonnen, die nicht recycelt werden können. Weiterlesen
Wir alle wissen, aus Holz wird Papier hergestellt. Irgendwie. Ganz genau können wahrscheinlich die wenigsten von uns Auskunft darüber geben. Umweltschädlich soll es vonstattengehen. Weiterlesen
Wir haben nun schon viel von Helden gelesen, die Menschenleben verschönern oder sogar retten. Doch es gibt auch welche, denen es um weitaus mehr geht. Sie wollen unseren ganzen Globus retten – grüne Helden. Zum Beispiel Melati und Isabel Wijsen, zwei junge Mädchen aus Bali, die die Organisation „Bye Bye Plastic Bags“ (BBPB) ins Leben gerufen haben.
„Kinder sind nur 25 Prozent der Weltbevölkerung, aber sie sind 100 Prozent der Zukunft“
Das ist der Lieblingsspruch der Schwestern Melati und Isabel. Sie gründeten 2013 ihre Organisation BBPB auf Bali, als sie gerade einmal zehn und zwölf Jahre alt waren. Ausschlaggebend dafür war eine Unterrichtseinheit, die sie in ihrer Green School behandelten: einflussreiche Menschen, die die Welt verbessern. Schnell fassten die beiden den Entschluss, den Plastikmüll in ihrer Heimat zu bekämpfen und damit auch in die Geschichte einzugehen. Dabei war ihre erste Aktion eine Online-Petition, mit deren Hilfe sie die Regierung zum Handeln animieren wollten. 2014 traten sie für dieses Vorhaben sogar in einen Hungerstreik, den sie erst beendeten, nachdem Balis Gouverneur sie zu einem Treffen einlud. Dabei erreichten die Schwestern, dass die Regierung Plastiktüten in Bali bis Ende dieses Jahres abschaffen will.
Ein weiteres Projekt ist das Pilotdorf Pererenan, wo sie mit ihrem Team gespendete Tüten aus Stoff und Papier an die Geschäfte, aber auch an alle 800 Familien in diesem Ort verteilen, um das Plastik zu verbannen. Denn auch die Bevölkerung muss durch Dialoge aufgeklärt und sensibilisiert werden. Dass das bisher sehr erfolgreich war, zeigt die Aufräumaktion „Balis Biggest Beach Cleanup“, bei der mehr als 12.000 Beteiligte an einem einzigen Tag über 43 Tonnen Müll an Balis Stränden sammelten.
Inzwischen sprechen Melati und Isabel mit internationalen Politikern und auf internationalen Kongressen wie der UN-Meereskonferenz in New York. Ihr Team besteht aus über 40 Kindern, die es sich zum Ziel gesetzt haben, ihre Insel vom Müll zu befreien und Aufmerksamkeit für ihre Projekte zu gewinnen. Sie wollen trotz ihres jungen Alters auch in politische Entscheidungen miteinbezogen werden. 2017 gewannen die Schwestern für ihr Engagement den Medienpreis Bambi in Berlin in der Kategorie „Erde“. Sie profitierten von dem immensen Internet-Hype, der dieser und ähnlichen Heldengeschichten heute zugutekommt. Unter anderem durch diese massive Internetpräsenz hatten sie sogar die Möglichkeit, einen TED Talk zu halten.
Gewaltige Umweltprobleme dank Plastik
Indonesien gilt weltweit als zweitgrößter Verursacher des Plastikmüll-Problems der Ozeane. (Den ersten Platz belegt China.) Laut WWF fallen auf Bali täglich 1.000 Kubikmeter Plastikmüll an, von denen nur 10 Prozent recycelt werden. Der Rest landet in der Natur oder wird in Straßengräben verbrannt, was wiederum krebserregende Gase freisetzt. Gerade in der Regenzeit wird der Müll an Land ins Meer gespült beziehungsweise andersrum vom Meer wieder ausgespuckt. Doch die Einwohner Balis sind sich oft der Konsequenzen dieses Problems nicht bewusst oder haben andere Sorgen wie die immer noch anhaltende Armut im Land.
Dieses Bewusstsein muss sich aber nicht nur dort noch entwickeln: Auf der ganzen Welt verenden Seevögel, Fische oder Schildkröten qualvoll durch Plastikteile. Häufig verwechseln sie sie mit Nahrung oder verfangen sich und sterben dann an Erstickungen und Verstopfungen. Wie groß dieses Problem wirklich ist, lässt sich an ein paar Fakten erkennen: Laut WWF bestehen drei Viertel des Mülls in unseren Ozeanen aus Plastik. Bis zur völligen Zersetzung vergehen 350 bis 400 Jahre. Zusätzlich enthält Plastik oft Schadstoffe wie Weichmacher oder Flammschutzmittel. Durch Fische können diese auch in die menschliche Nahrungskette gelangen, stellen also auch für uns eine Gefahr dar. Zudem belasten die gigantischen Müllansammlungen sowohl die Tourismusbranche als auch die Schifffahrt – insgesamt schätzt Greenpeace den jährlichen wirtschaftlichen Schaden weltweit auf 13 Milliarden Euro.
Grüne Helden
Natürlich gibt es sie nicht nur im Kampf gegen den Plastikmüll – die Liste der dringenden Einsatzgebiete unserer Erde ist lang. Der größte Lebensraum auf unserem Planeten, das Meer, leidet an allen Ecken. Aktivistische Organisationen wie Greenpeace setzen sich hier für Schutzgebiete ein, in denen weder gefischt noch Ressourcen abgebaut werden dürfen. Das soll dem Ökosystem Zeit zur Erholung geben. Sie wollen eine nachhaltige Fischereiwirtschaft statt Überfischung und kämpfen gegen die gigantischen Schleppnetze, die jedes Jahr unzählige Wale, Haie oder Delfine als Beifang in den Tod reißen.
Auch an Land sind Umwelthelden aktiv: Forscher, Rancher und Freiwillige erschaffen und bewirtschaften Nationalparks, in denen wilde Tiere sicher und frei leben können. Besonders in Südafrika gibt es häufig Konfrontationen mit Wilderern – die Rancher riskieren ihr Leben, um bedrohte Arten zu schützen. Sie rufen Waldschutzprogramme ins Leben, um vor allem tropische Wälder vor der unverhältnismäßigen Abholzung zu retten. Somit wird die Heimat von Tieren, aber auch verschiedenster Pflanzenarten gesichert und erhalten. Selbst wenn wir in unser eigenes Land schauen, gibt es viel Bedarf an heldenhaften Taten. Auch hier zu Lande treten organisierte Aktivisten oder Einzelpersonen für ihre Überzeugungen ein. Menschenketten werden gebildet und Reaktoren bestiegen, um friedlich gegen Braunkohletagebaue oder Atomkraftwerke zu protestieren. Und auch bei uns braucht es fleißige Helfen, die die Artenvielfalt bewahren und immer wieder auf gefährliche Umweltprobleme aufmerksam machen.
Es sind Worte, Aufklärung und Taten, mit denen die grünen Helden unseren Planeten wieder ein kleines bisschen besser machen wollen. Ob Melati oder Isabel, Haiforscher oder Öko-Aktivist – wer versucht, die Umwelt zu retten, rettet irgendwo auch die Menschheit.
Ihr wollt mehr über den Schutz unserer Erde erfahren oder euch auch selbst engagieren? Hier findet ihr Infos:
BBPB – http://www.byebyeplasticbags.org/
WWF – https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/plastik/unsere-ozeane-versinken-im-plastikmuell/
Greenpeace – https://www.greenpeace.de/
Beitragsbild: H.Hach, Pixabay