Können Haare dem Menschen Angst einflößen? In vielen asiatischen Horrorfilmen sind lange Haare ein Symbol für grauenvolle Gespenster. Die Filme „Ring“ (japanisch リング, Ringu), „Exte“ (japanisch エクステ, Ekusute) und „The Wig“ (Hangul: 가발; RR: Gabal) können eine tiefe Angst vor Haaren bei den Zuschauern auslösen.
Ring (リング) (1998)
Im japanischen Horrorfilm Ring geht es um ein Gerücht unter Schülern: Sieben Tage, nachdem man ein mysteriöses Videoband gesehen hat, wird man sterben. Um den Tod zu vermeiden, muss das Video kopiert und jemand anderem gezeigt werden.
Eine Reporterin beginnt diese Geschichten nachzuprüfen. Doch während ihrer Nachforschungen sieht auch sie dieses Video. Es zeigt ein kleines Mädchen in einem weißen Kleid, das vor einem Brunnen steht. Sie hat lange, schwarze Haare, die seitlich am Gesicht runterhängen. Nach sieben Tagen kriecht das Mädchen aus dem Fernseher und tötet den Zuschauer.
Die Reporterin möchte niemand anderen das gleiche Unglück bringen. Deshalb versucht sie, die entscheidende Szene des Videos zu entschlüsseln. Sie findet das Dorf, in dem das Mädchen vor 30 Jahren starb. Ihre Leiche befindet sich noch immer in einem alten Brunnen, in den sie ihr eigener Vater hineingeworfen hatte. Die Reporterin hilft bei der Beerdigung des Mädchens, und überlebt den Ablauf der 7-Tage-Frist. Doch damit ist der Fluch noch nicht gebrochen.
Die solide Horror-Inszenierung in Ring hinterlässt einen tiefen Eindruck. Die langen, schwarzen Haare werden zu einer Ikone der klassischen Horrorfilme. Einer der Gründe, warum Menschen sich schrecklich fühlen, ist die Angst vor dem Unbekanntem unter den Haaren.
Exte (エクステ) (2007)
In einem Versandcontainer entdecken Zollbeamte neben einer Mädchenleiche auch eine riesige Menge an menschlichem Haar. Der leblose Körper des Mädchens wird in eine Leichenhalle gebracht. Eine Autopsie zeigt, dass die inneren Organe des Mädchens entfernt wurden. Der Nachtwächter der Leichenhalle, Yamazaki, ist fasziniert von ihren schönen Haaren. Er stiehlt den Körper und bringt ihn zu sich nach Hause. Dort bemerkt er, dass die Haare des Mädchens weiter wachsen – an ihrem Kopf, aus ihren leeren Augenhöhlen, der Zunge und verschiedenen offenen Wunden. Er freut sich und fängt an, das Haar zu ernten und es als Haarverlängerung zu verkaufen. Aber die Haare kontrollieren und töten ihre neuen Träger. Außerdem lassen sie die Besitzer die Todeserinnerungen des Mädchens wieder erleben. Einschließlich ihrer letzten und grausamsten Erinnerung, in der sie auf einem blutigen Operationstisch liegt und den lächelnden Mund des Mannes sieht, der sie getötet hat.
Jedes Haar enthält den Geist des Mädchens. Sie wachsen unaufhaltsam und fungieren als Waffe, die Menschen töten kann. Das Motiv der Haare vermittelt den Zuschauern ein schreckliches Gefühl.
The Wig (가발) (2005)
Eine junge Frau, Soo-hyeon, verliert den Kampf gegen den Krebs und hat nur noch wenige Tage zu leben. Ihre Schwester Ji-hyeon schickt ihr eine Perücke. Nachdem Soo-hyeon einige Tage diese Perücke trägt, gewinnt sie an Lebensfreude zurück und sieht sie immer gesünder und attraktiver aus. Sie fängt an zu flirten und versucht den Freund ihrer Schwester, Ki-seok, auszuspannen. Ji-hyeon wird immer eifersüchtiger und will, dass Soo-hyeon ihr Haus verlässt. Ji-hyeon findet heraus, dass ein Geist in der Perücke lebt. Als sie die Herkunft der Perücke näher untersucht, wird ihr klar, dass diese von einem Schüler stammt, der vor vielen Jahren Ki-seoks schwuler Freund war. Der Schüler ließ sich das lange schwarze Haar für Ki-seok wachsen. Doch gerade wegen des langen Haars wurde er zusammengeschlagen und letztendlich gezwungen, sich seine Haare wieder abzuschneiden. Ki-seok wendete sich Ji-hyeon zu. Sein ehemaliger Freund weckte die Erinnerung an die Liebe zu Ki-seok und an den Hass zu Ji-hyeon in seinen Haaren. Er fiel zu Boden und starb. Schließlich ergriff sein Geist durch die Perücke Soo-hyeons Körper, um Rache zu nehmen.
In „The Wig“ und „Exte“ tragen Haare die Seele ihrer ehemaligen Besitzer. Ihre Geister kontrollieren die Menschen, die ihre Haare nun als Perücke tragen. Es wäre kein Wunder, wenn solche Horrorfilme Chaetophobie (die Angst vor Haaren) verursachen würden.
Haare, als eines der Körperorgane, ist besonders.Wegen der Eigenschaften ihres fortwährenden Wachstums konnten die Menschen in der chinesischen Antike die eigenen Haare abschneiden und als ein Zeichen ihrem Liebhaber oder ihrer Liebhaberin schicken. Das Haar fungierte somit als Träger von Gedanken, Erinnerungen und Gefühlen. Im Horrorfilm spielt das Haar eine ominöse Rolle, weil es um die Haare toter Menschen geht, die jedoch ein Eigenleben entwickeln und Gefühle und Erinnerungen ganz von selbst weitergeben. Auf diese Weise werden ausgerechnet die Haare zu tragischen, unerlösten Gespenstern, während die Körper schon bleich unter der Erde liegen.
Externe Links:
https://www.elbenwald.de/Blog/Die-10-beliebtesten-Horrorfilme-aller-Zeiten
http://www.shuku.net/novels/zhentan/meiwanyghgs/meiwanyghgs55.html