Sie ist schön, schlank und von Kopf bis Fuß aus Kunststoff: Barbie. Für Feminist*innen ein (Alb)traum in Pink, für Kinder nach wie vor ein geliebter Klassiker. Wie ist die Puppe aus Plastik eigentlich entstanden? Und was hat dazu geführt, dass sich Form und Farbe der PVC-Figuren mit den Jahren wandelten?
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„Ich komm’ mir vor wie einer von diesen haarlosen Hunden“, sagt Carrie Bradshaw nach einem ungewollten Brazilian Waxing. Vor 18 Jahren gaben die vier Freundinnen aus der Serie Sex and the City den Anstoß für einen Enthaarungshype sondergleichen. Das Brazilian Waxing, also der totale Kahlschlag im Intimbereich, wird zum Dauerbrenner – nicht nur in Punkto Hautirritation. Das Motto der 2000er lautet: „Stell dein Licht nicht unter das Pelzchen.“
„Damals stand der Mond im Zeichen des Löwen“, meint Star-Astrologin Madame Spirituelli. Der Mond im Löwen – eine Konstellation, die unsere Selbstdarstellung stark beeinflusst. Die Welt wird zur Bühne und wir sind ihre Hauptdarsteller: Zeigefreudigkeit ist angesagt. Die erfahrene Astrologin enthüllt exklusiv für Shades of Hair, was sich im Venus-Jahr 2018 daran ändert.
Endlich wird die Frage geklärt, die uns allen unter den Höschen brennt: Welche Frisur trägt man aktuell darunter? Im Intimhaar-Horoskop bringen wir Licht ins Dunkel des Frisuren-Dschungels. Madame Spirituelli gibt kosmische Tipps für Cosmopolitinnen. Welcher Intimhaar-Stil passt zu welchem Sternzeichen? Welche Rasur wird von den Planeten begünstigt? Ein Muss für jeden Mondkalender-Fan. So viel ist sicher: haarloser Hund und Nacktkatze sind passé. Dieser Sommer steht für das Haar in der lauwarmen Freibad-Suppe.
Intimhaar-Horoskop 2018
Krebs (22.6. – 22.7.)
Rebellisch, willensstark und gefühlsbetont. Ihr Glücksplanet Jupiter steht bis Oktober in einer fabelhaften Position zu Venus. Das begünstigt es Krebsen, schöpferisch tätig zu sein. Ihre Gefühle explodieren: Nur ein bisschen lieben gibt es nicht. Zwischen Gefühl und Verstand sind Sie ganz der Herzensmensch. Kosmischer Tipp: Tragen Sie das Herz nicht nur auf der Zunge, sondern auch im Schritt.
Löwe (23.7. – 23.8.)
Löwe ist das Königszeichen und wird der Sonne zugeordnet. Das S in Sonne steht für selbstständig, selbstbewusst und gerne auch mal selbstverliebt. 2018 befindet sich Pluto allerding im Steinbock und damit in Ihrem 6. Solarhaus. Das bedeutet, Sie bekommen nichts in den Schoß gelegt. Damit Sie 2018 trotzdem einen souveränen Auftritt hinlegen, hier der kosmische Tipp: die Sonne strahlt am hellsten über dem Zentralmassiv.
Jungfrau (24.8. – 23.9.)
Analytisch und penibel – auch 2018 üben Sie gerne Kritik an anderen. Glücksplanet Jupiter hält sich in optimalem Abstand zu Ihrem Sternzeichen auf. Das steigert das Selbstbewusstsein enorm. Die Jungfrau lebt nach dem Motto: „Nur was ich selbst mache, ist gut erledigt.“ Madame Spirituellis Empfehlung: Hier lohnt es, sich den Besuch in der Stutzstube zu sparen. Besonders akkurat rasieren Sie sich die Briefmarke sowieso selbst.
Waage (24.9. – 23.10.)
Venus sorgt für reichlich Amore. Waagen sind sowieso schon charmant und kontaktfreudig – im Venusjahr sprühen Sie allerdings nur so vor Anziehungskraft. Ihre Kreativität und Selbstironie wirken unwiderstehlich auf andere. Und da Sie die Bewunderung Ihrer Mitmenschen sehr genießen, stehen die Chancen gut, dass ihr lässiger Moustache von einem größeren Publikum bestaunt wird.
Skorpion (24.10. – 22.11.)
Ihr Motto: „Alles oder Nichts.“ Sie sind intensive, spannende Menschen, die sich immer wieder neu erschaffen. Als Skorpion sind Sie nie einfach mit dem Status Quo zufrieden. Dazu steht Neptun dieses Jahr im Trigon und stärkt die Kraft Ihrer Seele. Das kommt dem Kämpfer im Skorpion zugute. Der Irokese bringt Ihren inneren Stammeshäuptling am besten zum Ausdruck.
Schütze (23.11. – 21.12.)
Endlich ist die Trockenphase vorbei: Saturn weicht Uranus und Jupiter. Als Schütze können Sie wieder zielorientiert ans Werk gehen. Besorgen Sie sich eine Pfeil-Schablone und ebnen Sie den Weg für den Sommer 2018. Als Visionär mit reichlich Energie gilt für Sie: Das Ziel ist das Ziel. Viel Spaß.
Steinbock (22.12. – 20.1.)
Bockstark: Saturn wohnt 2018 in Ihrem Sternzeichen und verbindet sich mit Pluto. Eine besonders günstige Konstellation für den verschmitzten Steinbock. Trotzdem stellen Sie hohe Ansprüche an sich selbst. Als Erfolgsmensch mit der richtigen Portion Selbstironie haben Sie einen Intimfrisuren-Zwilling: Charlie Chaplin zwinkert Ihnen gerne von unten zu.
Wassermann (21.1. – 19.2.)
Eine gute Nachricht: Ihr Herrscherplanet Uranus beendet seine luftigen Reisen und landet im Stier. Jetzt werden Ihre Träume wahr. Die Zeit der Kreativität, Offenheit und Individualität ist angebrochen. Bei allem Glück liegt dem Wassermann allerdings immer auch das Allgemeinwohl am Herzen. Kosmischer Tipp: Verbreiten Sie Frieden und Liebe mit einem Intimhaar-Statement, das sich gewaschen hat.
Fische (20.2. – 20.3.)
Fische sind 2018 umringt von starken Sternen, die sie unterstützen. Das darf den Fisch ruhig mutig werden lassen. Überschreiten Sie Grenzen. Seien Sie die Forelle, die gegen den Strom schwimmt. Werfen Sie alle Zweifel über Bord. Madame Spirituelli sagt: Sie sind kein Mauerblümchen, nein. Sie sind die Blume, die erblüht.
Widder (21.3 – 20.4)
Das astrologische Element des Widders ist das Feuer: wild, spontan und leidenschaftlich. Mit Hilfe von Mars schlagen Widder 2018 ein wie ein Blitz. Sie wissen, was sie wollen. Setzen Sie dieses Statement messerscharf um und zeigen Sie unverblümt, wo es lang geht.
Stier (21.4. – 20.5.)
Besser geht’s nicht: Mit Venus schöpfen Sie diesen Sommer aus dem Vollen. Die Planetenkonstellation begünstigt Sie auf voller Linie. Der Stier ist allseits beliebt als Genussmensch und Verführer. Das Leben lebt sich wie ein großartiger, andauernder Rausch. Tragen Sie dieses Lebensgefühl auch unten herum. Stoßen Sie mit Ihrem ganz eigenen Martini auf das Jahr 2018 an.
Zwillinge (21.5. – 21.6.)
Jupiter, Uranus und Neptun bescheren Zwillingen ein sorgenfreies Jahr 2018. Der abenteuerlustige Zwilling kann daher zumindest untenrum für Aufregung sorgen. Da das Sternzeichen sich nur schwer entscheiden kann, hier der kosmische Tipp: Mit der liegenden Sanduhr drücken Sie den notwendigen Ausgleich zwischen Herz und Verstand aus. Außerdem erinnert die Frisur an eine schicke Fliege über dem Intimbereich. Damit ist man für jeden Anlass passend „gekleidet“.
Bildrechte:
Alle Bilder sind dem Buch Pussycut von Caroline Selmes entnommen.
Unzählige YouTube-Tutorials und zahlreiche Produkte versprechen eine voluminöse und frizz-freie Lockenfrisur, doch oft passiert nach der Anwendung das Gegenteil. Das Resultat ist weit entfernt von dem Wunschergebnis. Aber woran liegt das? In meinem vorherigen Blogeintrag „I Am Not My Hair“ ging es um die Liebe für die eigene Haarpracht. Diesmal gibt es ein paar Tipps und Tricks für dich, um deine Locken besser kennen zu lernen und der Mähne freien Lauf zu lassen.
Eine wiederkehrende Frage, die sich viele Lockenköpfe stellen, ist die Frage nach den perfekten Locken. Das Problem liegt hier vor allem bei der Pflege und Instandhaltung der Locken. Denn der falsche Umgang führt zu mehr, als nur einer unschönen Frisur. Das Haar kann nachhaltig geschädigt werden.
Wichtig ist es im Kopf zu behalten, dass es keine perfekten Locken gibt. Am besten steckt man sich ein Ziel, auf das man hinarbeiten möchte. Doch wie bekommt man schönes, scheinendes und gesundes Haar, und behält gleichzeitig seine originale Haarstruktur?
Schritt 1: Lerne deine Krone kennen!
Das Internet ist gefüllt mit Informationen zu den unterschiedlichsten Locken. Doch oft sind wir überfordert mit der Flut an Wissen und können das Erlernte gar nicht richtig umsetzen. Dass Haare allgemein verschiedene Haarstrukturen haben, ist den meisten bekannt. Locken sind auch da etwas Besonderes. Nicht jede Locke ist dieselbe. Ich als Lockenträgerin musste feststellen, dass ich nicht nur eine Art von Locke auf meinem Kopf trage. Von 2B bis 3B ist alles bei mir vorhanden. Am besten nimmt man sich mehrere Locken heraus und vergleicht sie mit einer Lockenskala (siehe Bild). Wie in der Demokratie bestimmt die Mehrheit deiner Lockenpracht deinen Lockentyp und somit auch dein Styling.
Schritt 2: Waschtag!
Jedes Curly Girl weiß, dass der Waschtag ein besonderer Tag in der Woche ist. An diesem Tag kannst du deinen Haaren die Liebe schenken, die sie über die Woche missen. Ganz wichtig ist es eine Routine zu entwickeln, die für dich am einfachsten ist und auch dir Spaß macht. Vor allem weil die Prozedur dieses Tages ewig gehen kann. „Ich wasch mir mal eben meine Haare“, hat bis jetzt noch kein Lockenkopf von sich gelassen. Lockiges Haar produziert keine eigenen Öle. Daher ist es wichtig seine Haare nicht jeden Tag zu waschen. Es wäre auch viel zu große Arbeit, da so ein Waschtag gerne mal mehrere Stunden gehen kann.
Die Curly Girl Methode kommt aus dem englischsprachigen Raum, erstmals angeführt durch das Buch Curly Girl, The Handbook. von Lorraine Massey. Da diese Bewegung recht neu ist gibt es noch keine deutschen Übersetzungen der Fachbegriffe.
Die Schritte sind eigentlich ziemlich klar. Shampooing, Detangling und Deep Conditioning!
Trage das Shampoo deines Vertrauens in dein nasses Haar ein und massiere deine Kopfhaut etwa vier Minuten. Dadurch befreist du deine Kopfhaut von Verschmutzungen und nicht natürlichen Fetten und die kleine Massage regt den Haarwuchs an. Meide Produkte mit Silikonen und Parabenen, da sie deine Haare austrocknen und frizzig aussehen lassen.
Als nächstes kommt dein Conditioner zum Einsatz. Um den perfekten Conditioner zu finden, der dein Haar mit der ausreichenden Pflege bedient, solltest du das Suchkriterium auf deinen Haartypen anpassen. Aloe Vera, Shea Butter und Co. geben deinem Haar die nötige Feuchtigkeit wieder. Ich persönlich greife gerne zu Produkten, die Aloe Vera enthalten, denn diese helfen meinen Haaren gesund und vital aussehen zu lassen.
Eine großzügige Menge an Conditioner hilft dir deine Mähne in gleichmäßigen Teilen durchzukämmen. Bestenfalls verzichtest du auf Bürsten und versucht deine Haare mithilfe deiner Finger zu entwirren. Diese Art von Detangling ist zeitaufwendig, reißt dir aber weniger Haare heraus. Lass dich ja nicht dazu verleiten zu viel Conditioner im Prozess aufzutragen. Denn eine zu große Menge kann sich an deinen Haaren absetzten, und die Reste schaden den Locken im Verlauf des Stylings. Bei diesem Schritt ist es wichtig, den Conditioner gut einwirken zu lassen. Ihn besonders in den Längen und Spitzen einzuarbeiten und, ganz wichtig, mit kaltem Wasser abzuwaschen. Gegensätzlich zum heißem Wasser hilft dir kaltes Wasser den Glanz in den Haaren zu behalten und die Feuchtigkeit vorerst zu versiegeln. Braucht dein Haar mehr Liebe und Aufmerksamkeit, kannst du auch gerne eine Deep Conditioning Kur auftragen, um so deinem Haar zu Glanz zu verhelfen.
Erwärme 3 Löffel reines Kokosnuss Öl, mische ein paar Tropfen Rizinusöl darunter. Füge nach deinem Belieben Olivenöl hinzu. Trage die Mischung auf dein Haar auf und lass es für mindestens fünfzehn Minuten einwirken. Vergiss nicht besonders deine Kopfhaut damit einzumassieren. Um ein besseres Ergebnis zu erzielen kannst du deine Haare auch mit Folie umwickeln.
Schritt 3: Styling!
Nun da deine Haare all die Feuchtigkeit bekommen haben, die sie brauchen, solltest du dir auch Pflege-Produkte suchen, die sich ähnlich zusammensetzen wie dein Conditioner. Das prüfst du am besten, indem du eine kleine Menge auf deiner Hand zusammenrührst und schaust, ob sich die Produkte vermischen lassen oder sich absetzen. Fürs Styling ist dir freie Hand überlassen. Es gibt viele Styles, um deine Lockenkrone zu formen. Ich wähle aber immer gerne die einfache Wash-and-Go-Variante.
Zum Stylen kannst du einen Leave-In Conditioner oder eine Styling Milk nehmen. Du solltest wieder auf die Inhaltsstoffe achten und dir Produkte suchen, die zu deinem Lockentyp passen. Auch hier greife ich gerne zu Aloe Vera und Kokosnuss. Nachdem du dein Produkt eingearbeitet hast, nimmst du dir ein Öl zur Versiegelung der Feuchtigkeit und arbeitest dies ebenfalls in dein Haar ein. Wichtig, als letztes solltest du deine Haare immer crunchen. Bei dieser Methode drückst du deine Haarenden hoch in Richtung deiner Kopfhaut und unterstützt somit deine natürliche Lockenstruktur.
Zu guter Letzt lässt du deine Haare lufttrocknen und gibst ihnen den Raum, den sie brauchen. Für kalte Wintertage solltest du zu einem sogenannten Diffuser greifen. Oder du lässt sie über Nacht trocknen. Ein Diffuser ist ein Aufsatz für deinen Föhn mit dem Vorteil, dass er deine Haare nicht beansprucht. Denn Hitze sollte man auf alle Fälle vermeiden. Oder du greifst zu einem T-Shirt für ein Frizz freies Ergebnis, wickle es einfach wie ein Handtuch um deine Haare zum Trocknen.
Schlafe wie eine wahre Lockenqueen! Seide und Satin werden deine besten Freunde sein. Beide Stoffe sind perfekt um deinen Lockenstyle für mehrere Tage aufrecht zu erhalten. Egal ob als Kissen oder Haarhaube sie entziehen dir keine Feuchtigkeit und lassen dir deinen Glanz länger.
Links zum weiterstöbern:
https://natürlich-lockig.de/curly-girl-methode/
https://www.femelle.ch/beauty/frisuren/conditionerguide-benutzt-den-richtigen-conditioner-auch-richtig-2037/2
Eine volle Haarpracht gilt nicht nur als Schönheitsideal, sie wird gleichzeitig mit Vitalität und Attraktivität assoziiert. Nicht selten kommt es bei Frauen wie Männern jedoch zum Haarausfall, der die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigt und sich negativ auf das Selbstbewusstsein auswirkt. Oftmals erscheint eine Haartransplantation als letzte Möglichkeit, die kahlen Stellen am Kopf erfolgreich zu bekämpfen. Doch welche Methoden und Techniken werden heutzutage praktiziert? Welche Risiken birgt eine Haartransplantation und wie sieht es eigentlich mit den Kosten aus?
Der medizinische Fachausdruck für krankhaften Haarausfall lautet Alopezie. Frauen wie Männer sind vom Haarausfall betroffen, Männer leiden jedoch viel häufiger darunter. So tritt die androgenetische Alopezie, also der erblich bedingte Haarausfall, bei rund 80 Prozent der deutschen Männer auf, bei Frauen hingegen sind es nur 20 bis 30 Prozent. Neben der erblichen Veranlagung gibt es noch weitere Ursachen, die zum Haarausfall oder Ausdünnen der Haare führen können:
- Probleme mit der Schilddrüse (Unterfunktion und Überfunktion)
- Haarausfall durch bestimmte Medikamente
- Haarverlust durch ungesunde Lebensweise: Stress, falsche Ernährung, Rauchen, zu wenig Schlaf
- Insbesondere bei Frauen: Haarausfall in der Menopause (Umschwung des Hormonhaushalts), Einnahme oder Absetzen der Antibabypille, Haarausfall während und nach der Schwangerschaft
Doch warum sind insbesondere Männer so stark vom Haarausfall betroffen? Schuld ist in den meisten Fällen das männliche Sexualhormon Testosteron bzw. eines seiner Abbauprodukte namens Dihydrotestosteron (DHT). Dieses verkürzt die Wachstumsphase der Haare in der Kopfhaut und lässt die Haarwurzeln, auch Follikel genannt, absterben. Follikel am Hinterkopf hingegen scheinen relativ immun gegen DHT zu sein. Oft kann man beobachten, dass Männer ihr komplettes Haar am Oberkopf verloren haben, der Haarkranz am Hinterkopf aber weiterhin kräftig wächst. Aus diesem Grund eignet sich insbesondere dieses Areal für eine Haartransplantation, da die Region dicht mit Haaren besiedelt ist und die Follikel regelmäßig nachwachsen.
Die Haartransplantation verhilft zu neuer Haarpracht
Da der Leidensdruck der Betroffenen oftmals sehr hoch ist und viele Mittel zur Bekämpfung des Haarausfalls nicht das gewünschte Ergebnis erzielen, entscheiden sich viele Leidtragende für einen operativen Eingriff. Bei einer Haartransplantation werden vorhandene Haare an eine Stelle mit wenig oder keinem Haar verpflanzt. Laut dem 2017 veröffentlichten Jahresbericht des Verbandes Deutscher Haarchirurgen e.V. Berlin (VDHC) wurden im Jahr 2016 weltweit etwa 600.000 Haartransplantationen durchgeführt, davon circa 80.000 in Europa. Vorzugsweise unterziehen sich Männer der operativen Haarverpflanzung: 85 % der Patienten waren männlich, nur 15 % weiblich. Seit der ersten Haartransplantation im Jahr 1952 in den USA von Dr. Norman Orentreich wurden die Methoden sowie Techniken kontinuierlich optimiert, um ein natürlich wirkendes Resultat zu erzielen.
Methoden der Haartransplantation
Für die Verpflanzung der Haare an eine andere Position gibt es mehrere Möglichkeiten. Ziel dabei ist eine möglichst narbenfreie Transplantation. Hier ein Überblick der Methoden, die aktuell am häufigsten praktiziert werden:
- Micrograft-Methode (MMG)
Auch als Streifenmethode bekannt, da ein behaarter Hautstreifen vom Geber-Bereich, meist vom Hinterkopf, entnommen wird. Anschließend wird der Streifen in Micrografts, also in kleine Haarfollikel-Einheiten mit zwei bis vier Haaren, aufgeteilt. Danach werden die Grafts an den kahlen Stellen verpflanzt.
- Follicular Unit Transplantation (FUT)
Bei dieser Methode wird ebenfalls ein Haar- bzw. Hautstreifen von einer behaarten Körperstelle entnommen. Dieser Hautlappen ist circa 10 bis 20 cm lang und 1 bis 2 cm breit. Im Gegensatz zur Micrograft-Methode werden die Hautstreifen mit einem Mikroskop in einzelne Follikulare zergliedert. Anschließend werden die Follikulare in die entsprechenden Stellen eingesetzt. Im Vorfeld werden dazu sogenannte Empfangslöcher gebohrt.
- Follicular Unit Extraction (FUE)
Diese Art der Haarverpflanzung zählt zu den modernsten Methoden. Hier werden mithilfe einer sehr dünnen Hohlnadel schonend einzelne follikuläre Einheiten (bestehend aus einer bis vier einzelnen Haarwurzeln) aus dem Geber-Bereich entnommen und danach an den gewünschten Stellen eingesetzt. Den Ablauf einer Transplantation mit FUE-Methode gibt es hier zu sehen (Achtung! Nichts für schwache Nerven):
Risiken einer Haartransplantation
Wie jeder operative Eingriff birgt auch die Haartransplantations-Operation Risiken. Es können Infektionen der Haut auftreten sowie ein länger anhaltendes Taubheitsgefühl im Behandlungsgebiet. Zudem können sich Wunden entzünden und dadurch Narben auf der Kopfhaut bilden. Außerdem kann es passieren, dass Follikel abgestoßen werden und das Nachwachsen der Haare dadurch ausbleibt.
Was kostet eine Haartransplantation?
Die Preise für eine Haartransplantation variieren je nach Land und Aufwand der Operation. Je höher der Grad des Haarausfalls, d.h. je mehr Haarwurzeln verpflanzt werden müssen, umso höher sind die Kosten für eine Operation. In Deutschland muss mit Ausgaben zwischen 2.500 und 8.000 Euro gerechnet werden. In der Türkei hingegen zahlt man einen vergleichsweise geringen Preis für die Behandlung: gerade mal 1.300 bis 2.000 Euro. Das deutsche Online-Portal Statista verglich die durchschnittlichen Gesamtkosten von Schönheitsoperationen in Deutschland nach Art des Eingriffs in den Jahren 2013 bis 2017. Im letzten Jahr lag der Durchschnittswert bei 4720 Euro. Im Vergleich zum Jahr 2015 mit durchschnittlichen 5060 Euro macht sich also ein leichter Preisabfall bemerkbar. Ebenfalls gut zu wissen: Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für den Eingriff in der Regel nicht.
Wenn dauerhafter Haarausfall eine so starke Belastung für die betroffene Person darstellt, dass er zur Einschränkung der Lebensqualität und psychischen Belastung führt, sollte eine operative Haartransplantation in Erwägung gezogen werden. Doch nicht jede Geheimratsecke ist gleich Vorbote für eine Glatze. Oftmals bedingt auch eine ungesunde Lebensweise einen temporären Haarverlust oder Haarausfall. Moderne Methoden der Haartransplantation versprechen eine schonende Haarverpflanzung, die Narbenbildung verhindern soll. Allerdings kann nicht garantiert werden, dass der Eingriff immer erfolgreich ist. Neben den gängigen Risiken einer Operation, wie beispielsweise einer Infektionsgefahr, könnte der Körper die verpflanzten Haarwurzeln abstoßen und dadurch kein neues Haarwachstum entwickeln. Dass die Haartransplantation schon lange kein Tabu-Thema, sondern längst salonfähig ist, verdeutlichen prominente Personen, wie etwa Jürgen Klopp und Christian Lindner. So gibt es aber auch Männer wie Jude Law und Bruce Willis, die zu Geheimratsecken und Glatze stehen und diese vermeintlichen Schönheitsfehler zu ihrem Markenzeichen machen.
Quellen und weitere Links zum Thema:
Haartransplantation
https://www.haartransplantation-vergleich.de/kosten/
https://www.haartransplantation-vergleich.de/methoden/
https://www.menshealth.de/artikel/haartransplantation.444310.html
https://www.apotheken-umschau.de/Haarausfall/Haarausfall-Was-Maennern-hilft-459469.html
Haarausfall
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/haarausfall-ursachen.html
http://www.medizinfo.de/pressemitteilungen/23.04.2012/Auszug%20S3-Leitlinie.pdf
https://www.haarausfall.de/haarausfall/haarausfall-maenner
https://www.haarausfall.de/haarausfall/haarausfall-frauen
https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Androgenetische%20Alopezie%20bei%20Frauen
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/haarausfall-frauen.html
https://www.onmeda.de/krankheiten/haarausfall.html
Erfahrungsbericht von einer Haartransplantation in der Türkei
https://www.youtube.com/watch?v=Hod2Hnvh9q8
Erfahrungsbericht von einer Haartransplantation in Deutschland (Kopf und Augenbrauen): Kim Debkowski (Künstlername: Kim Gloss)
Das Haar auf dem Körper ist oftmals ein ungewollter Wuchs. Deshalb finden sich auch unzählige Beseitigungsmöglichkeiten auf dem Markt. Wer nun aber glaubt, dass der Wunsch des Menschen nach einem haarlosen Körper ein Trend der Moderne sei, der liegt daneben. Die Wurzeln der Haarentfernung reichen bis weit in die Vergangenheit zurück. Dieser Artikel gibt in aller Kürze einen Einblick in die Geschichte des unerwünschten Haars – vom Höhlenmenschen bis zur Gegenwart.
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Hauptsache glatt – über das weibliche Schönheitsideal unserer Generation
Mit einem freudigen Aloha wurde der diesjährige Hochsommer ungewöhnlich früh begrüßt. Schon Ende April stand plötzlich die Badesaison vor der Tür – und mit ihr die Konfrontation mit viel nackter Haut. Behaart ist die bei Frauen aber immer noch ein Tabu. Ein Beitrag über unser gegenwärtiges Schönheitsideal, den menschlichen Herdentrieb und ein felliges Experiment.
Michelle Obama tut es, Beyoncé tut es, Oprah Winfrey tut es. Sie tragen welliges oder glattes Haar, färben, glätten und flechten es oder greifen gar zur Perücke. Auch im Alltag scheint der Afro immer noch eine Seltenheit zu sein. Nur vereinzelt begegnet man Schwarzen Menschen, die ihr krauses Haar in seinem natürlichen Zustand tragen. Doch wieso müssen sich im Jahr 2018 People of Color immer noch zwischen ihrem Afro und sich selbst entscheiden?
Haare als Metapher für Rasse
Als Barack Obama in das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika berufen wurde, atmete die Schwarze Community auf. Endlich zog das erste Schwarze Ehepaar ins Weiße Haus, endlich ein Schritt gegen Rassismus auf hochoffizieller Ebene. Doch der zweite Blick auf das Paar trübte im selben Moment die anfängliche Euphorie: Er, der Präsident, trug millimeterkurzes Haar, sie, die First Lady, glatte schulterlange Haare. Alles nur eine Sache der Mode? Wohl kaum. Denn in ihrer gesamten achtjährigen Amtszeit zeigten weder Barack noch Michelle ihre (vermutlich) krause natürliche Haarpracht.
In ihrem 2013 erschienenen Roman Americanah thematisiert auch die Autorin und Frauenrechtlerin Chimamanda Ngozi Adichie das Problem mit den Haaren. So schreibt die Protagonistin Ifemelu in einem Blogeintrag:
„Eine weiße Freundin und ich sind Groupies von Michelle Obama. Neulich sage ich zu ihr – ich frage mich, ob Michelle Obama Attachments eingearbeitet hat, ihr Haar sieht heute voller aus, und das heiße Glätten jeden Tag muss es schädigen. Und sie sagt – du meinst, ihr Haar wächst nicht so? Liegt es an mir, oder ist das die perfekte Metapher für Rasse in Amerika? Haare.“
Was in der Fiktion zur Sprache gebracht wird, ist ein andauernder realer Diskurs. Eine weiße Frau zeigt gedankenlos ihre Verwunderung über die unechten glatten Haare einer Schwarzen Frau. Im ungünstigsten Fall erwähnt sie schließlich, dass sie ebenfalls ihre Locken mit dem heißen Eisen bändigt. Doch das Glätten von Haaren aus modischen Gründen hat so gar nichts mit dem Glätten von krausem Haar gemein. Das eine ist (meist) eine bewusste Entscheidung. Das andere ist indirekter gesellschaftlicher Zwang, eine Orientierung an einem von Weißen geprägten Schönheitsbild, etwas, das ein ‚Wir‘ und ein ‚Ihr‘ kreiert und Andersartigkeit wertend feststellt. Das ist Alltagsrassismus.
Der Afro – unzivilisiert und exotisch
Auch der 23-jährige Auszubildende Benny O. aus Pforzheim, der selbst seinen Afro „mit Stolz“ trägt, wie er sagt, antwortet auf die Frage, warum Michelle Obama sich die Haare glättet, schlicht: „Weil sie es sich [natürliches Haar] einfach nicht erlauben kann.“ Sie würde nicht mehr ernst genommen werden, so Benny. „Es ist traurig, dass Haare einem so viel kaputt machen können.“
Die Begriffe People of Color sowie Schwarze (S großgeschrieben) stammen aus dem Widerstand gegen Rassismus. Mehr Informationen zum Sprachgebrauch im Zusammenhang mit Rassismus gibt es auf bpb.de.
Um zu verstehen, warum es sich bei der Wahl des Haarschnitts bei Schwarzen oft nicht um eine freie, rein modische Entscheidung handelt, reicht ein kurzer Blick zurück ins Jahr 2011. Auf den Plakaten der damaligen Nivea-Werbekampagne war ein junger Schwarzer Mann mit geschorenen Haaren zu sehen. In der rechten Hand hält er den Kopf eines Schwarzen Mannes mit Bart und Afro. Seine Körperhaltung signalisiert, dass er im Begriff ist, den in seiner Hand befindlichen Kopf weit von sich zu werfen. Der Werbeslogan lautete Re-civilize yourself – rezivilisiere dich. Die Botschaft schien eindeutig: Nur ein Mann ohne Afro ist ein zivilisierter Mann. Ein Vorurteil, das bis in die Kolonialgeschichte zurückreicht und den Afro mit Ungepflegtheit, Wildheit und Unzivilisiertheit gleichsetzt.
„Komm, lass mal dein Haar anfassen“
Trägt ein Schwarzer Mensch heute dann doch offen einen Afro, ist die Begeisterung seitens weißer Menschen oft groß. Da liegt die Frage ‚Darf ich dir durch die Haare fahren?‘ schnell mal auf der Zunge. Und manchmal wird gar nicht erst danach gefragt, wie Benny erzählt: „Mich hat richtig genervt, dass vermehrt ältere Leute zu mir kamen und einfach meine Haare angefasst haben, ohne um Erlaubnis zu fragen. Ist halt einfach ein komisches Gefühl, wenn irgendjemand kommt und dir durch die Haare fährt.“
Als weiche, kuschelige Wolle würde sein Haar bezeichnet werden. Was manch einer als Kompliment meint, legt sich jedoch wie ein Tarnmantel über eine rassistische Aussage, denn sie wertet und definiert eine Andersartigkeit – eine Abgrenzung zu ‚normalem‘ Haar. Sogenannter positiver auf Exotismus beruhender Rassismus.
„Ich kriege auch oft genug zu hören, dass ich exotisches Haar habe. Dass es nicht so alltäglich ist. Dass man das hier halt nicht so oft antrifft.“ Um sich ein bisschen Kontrolle zurückzuholen, trägt Benny meistens eine Kappe. „Solange ich eine Kappe trage, kommen die Leute seltener zu mir her und sagen: Komm, lass mal dein Haar anfassen. Da erkennen sie meine Haare ja nicht wirklich.“
Ein langer Weg zur Normalisierung
Mittlerweile macht sich besonders in den USA und den französisch sprechenden Staaten eine Gegenbewegung bemerkbar. Die Natural-Hair-Bewegung soll Schwarze Frauen dazu ermutigen, ihr natürliches, meist krauses Haar offen zu tragen. Prominentestes Beispiel ist unter anderem die Schauspielerin Lupita Nyong’o, die selbst mit dem weißen Schönheitsideal zu kämpfen hatte und heute zu ihrem natürlichen Haar steht. Trotzdem muss auch sie immer noch für die Anerkennung ihrer frei gelebten Natürlichkeit kämpfen, wie das Beispiel aus dem Jahr 2017 zeigt. In der Novemberausgabe der britischen Grazia zierte die Schauspielerin das Cover. Ihre Haare auf dem Bild: abrasiert. Auf Instagram veröffentlichte Lupita daraufhin Originalaufnahmen desselben Shootings, auf denen ihre krausen Haare aufgrund des Zopfes, den sie trägt, am Hinterkopf deutlich zu erkennen sind. Ihre Enttäuschung über diese Retusche brachte sie mit dem Hinweis, auch ein Vorbild für Kinder zu sein, klar zum Ausdruck.
Wie lange es dauert, bis die Gegenbewegung nicht nur in den Konferenzräumen großer Magazine und Zeitschriften angekommen ist, sondern auch im Alltag einzelner People of Color, bleibt abzuwarten. Solange müssen Benny und all die anderen Schwarzen Menschen weiterhin um die Normalität und De-Exotisierung ihrer Natürlichkeit kämpfen.
Nivea stampfte nach starker öffentlicher Kritik die Werbekampagne von 2011 bald wieder ein. 2017 startete die Firma eine neue Werbekampagne mit dem Slogan White is Purity – Weiß ist Reinheit. Auch diese Kampagne zog Nivea nach heftiger Kritik zurück.
Literaturhinweise:
- Celia Parbey (2018): Don’t touch my hair – Ich bin es leid, dass mir fremde Leute in die Haare fassen, ein lesenswerter Erfahrungsbericht, online unter: https://editionf.com/afrohaar-ist-politisch
- Chimamanda Ngozi Adichie (2014): Americanah, deutschprachige Ausgabe, erschienen im Fischer-Verlag
- Siegfried Jäger (1993): Rassismus und Rechtsextremismus – Gefahr für die Demokratie, online unter http://library.fes.de/fulltext/asfo/01014001.htm#E10E3
- Stuart Hall (1989): Rassismus als ideologischer Diskurs
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