Der Tod bekannter Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, ist ein fester Bestandteil des Medienalltags. Eilmeldungen von Todesfällen blinken regelmäßig auf unseren Smartphones auf. Doch wie groß ist der Tod, wenn eine Person zu Lebzeiten so berühmt war? Und warum berühren uns Todesfälle von Menschen, die wir gar nicht persönlich kannten?

Als Queen Elizabeth II. verstarb, schien es, als hielte die Welt kurz den Atem an. Am 8. September 2022 war sie nach über 70 Jahren als Königin im Alter von 96 Jahren verstorben. Elf Tage nach ihrem Tod, am Montag, den 19. September 2022 fand ihre Trauerfeier in der Londoner Westminster Abbey statt. Etwa 2.000 Gäste, darunter Staats- und Regierungschef*innen aus aller Welt waren anwesend, um die Queen zu würdigen. Hunderttausende Menschen kamen zusammen und standen an den Straßen, um sich zu verabschieden. Viele Menschen warfen Blumen auf den vorbeifahrenden Leichenwagen.

Ein Staat trauert

Blumensträuße wurden für die Queen am Buckingham Palace niedergelegt

Blumensträuße wurden für die Queen am Buckingham Palace niedergelegt. (Foto: Samuel Regan-Asante via Unsplash)

Ein solches Ereignis ist nicht nur eine Beerdigung – es ist ein Staatsbegräbnis, die höchste Form staatlicher Ehrung. Die gesamte Veranstaltung fand unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt. Während der Trauerfeier wurde in London sogar für eine halbe Stunde der Flugverkehr unterbrochen, damit die Gäste in Stille trauern konnten. Die Veranstaltung wurde bis auf die Minute durchgetaktet. Bereits Stunden vor Beginn waren die Straßen entlang der Prozessionsstrecke gefüllt. Einige hatten sich bereits am Vortag mit Zelten und Campingstühlen einen Platz mit gutem Blick an der Straße gesichert. Weitere Menschen konnten in den Hyde Park gehen, in dem auf Großbildleinwänden die Zeremonie gezeigt wurde. Für alle, die nicht in London sein konnten, wurde die Zeremonie in Kinos, in Kirchen und auf Leinwänden an öffentlichen Plätzen übertragen.

Laut BBC sollen etwa 28 Millionen Menschen im Vereinigten Königreich die Beerdigung im Fernsehen angesehen haben. Auch in Deutschland wurde die feierliche Veranstaltung, etwa im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, per Livestream übertragen. Die Tagesschau führte einen Live-Blog während der Beisetzung. Nach über 70 Jahren auf dem Thron ging eine Ära zu Ende, sie hinterlässt ein gr0ßes Vermächtnis. Auch die damalige Premierministerin Liz Truss würdigte ihr Lebenswerk und betonte ihren Einfluss auf das Land. Queen Elizabeth II. besuchte im Laufe ihres Lebens über 100 Länder und kam so mit Millionen von Menschen vor Ort in Kontakt. 

Tragische Todesfälle

Besondere Bestürzung in der Öffentlichkeit lösen Todesfälle von Menschen aus, die zu früh gehen müssen. Der Tod trifft die ganze Welt unerwartet – sei es durch einen Unfall, eine bislang unbekannte Krankheit oder eine Tragödie. So war es auch etwa bei Princess Dianas Tod im Jahr 1997. Bei ihrer Beerdigung sahen mehr als 32 Millionen Menschen im Vereinigten Königreich zu. Mit nur 36 Jahren starb Prinzessin Diana in Paris bei einem Autounfall, bei dem Versuch Paparazzi zu entkommen. Die „Königin der Herzen“ engagierte sich in verschiedenen humanitären Projekten, setzte sich etwa für benachteiligte Menschen ein und galt als Stilikone. Sie heiratete im Alter von nur 20 Jahren den Thronfolger Prinz Charles, mit einem Altersunterschied von 13 Jahren. Ihre Ehe war gezeichnet von Skandalen wie den Enthüllungen der Affären sowohl von Charles als auch Diana. Zudem litt sie unter Bulimie und hatte ein schweres Verhältnis zur Königsfamilie. Ihr tragischer und früher Tod machte sie schließlich zur Legende.

Blumen, die sich meterhoch türmten

Die Anteilnahme und Trauer über ihren Tod waren riesig: Vor dem Kensington Palace legten so viele Menschen Blumen nieder, dass diese sich meterhoch türmten. Zu ihrer Trauerfeier kamen rund eine Million Menschen auf den Straßen in London zusammen. Ihr Schicksal bewegt Menschen bis heute. In der sechsten Staffel der Netflix-Serie „The Crown“, die die Geschichte der britischen Monarchie unter Königin Elizabeth II. erzählt, wird Dianas Wirkung auf die britische Königsfamilie und ihr Tod behandelt.

„The one where we lost a friend“

Wie das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. zeigt, kann uns der Tod einer Person, die in der Öffentlichkeit steht, in der Tat sehr berühren. Der Tod des Schauspielers Matthew Perry im Oktober 2023 erschütterte viele seiner Fans weltweit und löste eine immense Welle an Anteilnahme in den sozialen Medien aus. Am 28. Oktober 2023 wurde der 54-Jährige leblos in seinem Haus in Los Angeles gefunden. Perry litt jahrelang unter Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit und hatte im Laufe seines Lebens mehrere Aufenthalte in Entzugskliniken. In seiner 2022 erschienenen Autobiografie Friends, Lovers and the Big Terrible Thing schrieb er unter anderem über seine Erfahrungen mit der Abhängigkeit. Matthew Perry wurde berühmt durch seine Rolle des Chandler Bing in der Kult-Fernsehserie Friends. Sie ist bis heute sehr beliebt auf Streaming-Plattformen. Auf Instagram brachten Perrys Schauspielkolleg*innen aus Friends ihre Bestürzung zum Ausdruck und teilten ihre schönsten Erinnerungen an ihn. Auch zahlreiche Fans bekundeten ihre Trauer und ihr Mitgefühl.

 
 
 
 
 
 
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Auch der Tod öffentlicher Personen kann sehr berühren

Mit dem Tod von Queen Elizabeth II. endete eine Ära, ein Land trauerte. Tragische Unfall-Tode wie Prinzessin Dianas erschüttern uns, ihr Leben und ihr Schicksal faszinieren bis heute. Der Tod eines Darstellers einer geliebten Serie kann sich  erstaunlich persönlich anfühlen. Die Meldung auf einem Bildschirm kann uns also tiefer treffen als wir denken. Menschen können aus den verschiedensten Gründen Trauer und Betroffenheit verspüren, auch wenn man die Person nicht persönlich kannte. Hinter den Menschen auf den Bildschirmen steckt für uns oft viel mehr als man denkt. Wir wachsen mit ihnen auf, sie machen unsere schweren Tage leichter oder wir fühlen uns durch sie gesehen. Letztlich sind es auch nur Menschen und auch ihre Zeit ist begrenzt. So ähnlich wie wir für Menschen in unserem Umfeld trauern, trauern wir auch für sie. Waren sie nicht irgendwie auch Teil unseres Lebens? So wie jeder Mensch eine andere Verbindung zu seiner eigenen Großmutter hat, hat auch jede*r eine andere Verbindung zu einer geliebten Sängerin oder dem Moderator einer Kindheitssendung. Vielleicht macht es so plötzlich Sinn, dass der Tod eines Mensch, den man so oft gesehen hat, der einen irgendwie begleitet hat – wenn auch nur auf Bildschirmen –  einen tiefer berühren kann, als man denkt.

Beitragsbild: Thiago Rocha (@thiagorocha7) via Unsplash

 

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