Sperrige Betten und schwere Tische gehören beim Umzug zu den unbeliebten Möbelstücken, die von A nach B gebracht werden müssen. Hat die neue Bleibe dann keinen Aufzug, sondern auch noch ein verwinkeltes Treppenhaus, erschwert das die Situation ungemein und die Laune ist im Keller. Doch es gibt eine Lösung: Möbel aus Pappe.
Der Trend von Pappmöbeln zieht schon seit einer ganzen Weile in die Wohnungen und Häuser der Menschen ein. Sie sind nicht nur in wenigen Minuten auf- und abgebaut, sondern gleichzeitig auch nachhaltig. Verabschiedet euch also vom Tetris spielen im Auto nach dem Kauf im Möbelhaus, denn jetzt werden die Möbel einfach per Post nach Hause gesendet und dort in null Komma nix aufgebaut. Inzwischen gibt es viele Unternehmen die dem Trend nachgegangen sind und Möbel aus Pappe anbieten. Shops wie „KURTL“, „Werkhaus“ oder „ROOM IN A BOX“ haben diverse Pappmöbel entwickelt und bieten diese online an. Das Startup-Unternehmen ROOM IN A BOX besteht seit 2013 und verkauft inzwischen Betten, Hocker, Stehtische und Rednerpulte. Auch ein Regal soll bald dazu kommen.
ROOM IN A BOX: Wer steckt dahinter?
Lionel Palm und Gerald Dissen gründeten das Startup 2013 in Berlin und sind stets Feuer und Flamme, wenn es um ihr junges Unternehmen geht. Denn einfach mal so ein Unternehmen gründen ist nicht so einfach. Es bedarf viel Wissen über Möbelentwicklung, Design, Marketing, Vertrieb, Steuern und natürlich über Unternehmensführung, welches sie sich über die lange Zeit angeeignet haben. Wahre Pioniersarbeit haben sie mit ihren Möbeln geleistet, denn nicht viele stellen Möbel aus Pappe her. Inzwischen ist die Konkurrenz aber groß und das Team beweist sich erfolgreich auf dem Markt.
Das Bett 2.0
In ihrem Produktsortiment findet sich unter anderem ein Bett. Es ist das Vorzeigeobjekt von Qualität und Funktionalität, sowie von gleichzeitig simplem und auffallendem Design. In Sekundenschnelle lässt es sich dank seiner Ziehharmonikastruktur aufbauen; Werkzeuge oder Schrauben werden nicht gebraucht. Aufgrund der Falttechnik der Konstruktion ist es auch stabil. Doch wie stabil kann ein Bett aus Pappe eigentlich sein? Kann man sich einfach mal darauf schmeißen, ohne Angst haben zu müssen, dass das Bett zusammenklappt? Laut dem Unternehmen kann das Bett das bis zu 100-fache des Bettgewichts tragen. Die Variante „small“ des Pappbetts wiegt gerade mal 10kg und kann demnach eine Last von bis zu 1.000 kg/m² tragen. Des weiteren müssen Betten in Deutschland vom TÜV geprüft werden und bestimmten Anforderungen gerecht werden. Um die Stabilität muss man sich also nicht sorgen. Zu guter Letzt fehlt dann nur noch die Matratze. So steht dem erholsamen Schlaf nichts mehr im Weg. Auch fast das gesamte ROOM IN A BOX – Team schläft in den eigenen vier Wänden auf einem Pappbett.
Können Möbel aus Pappe nachhaltig sein?
Auf der Unternehmensseite lässt sich finden, dass die Wellpappe aus denen die Möbel hergestellt werden, zu mindestens 70% aus Recyclingmaterial besteht, welches wiederum zu 100% recycelbar ist. Wenn also das Bett doch einmal im Altpapier landen sollte, werden daraus einfach neue Betten produziert. Außerdem: Die Produkte sind Made in Germany; gleichzeitig fair und umweltschonend. Das heißt, dass die Möbel komplett aus der sogenannten „Avana Pappe“ in einer Fabrik in Deutschland produziert und hergestellt werden. Diese besondere Pappe besteht aus mehreren Lagen und wird schlussendlich durch einen Stärkeleim in die richtige Form gebracht. Dadurch werden die Möbel besonders belastbar und stark. Abfälle, die bei der Produktion entstehen, werden nicht weggeschmissen, sondern weiter verbraucht.
Der Aspekt der Nachhaltigkeit ist für alle Gründer ein wichtiger Bestandteil, denn:
„Die Nachhaltigkeit macht für uns einen Großteil des Spaßes an der Unternehmensgründung aus. Wir können unseren Lebensunterhalt mit einem eigenen Produkt erwirtschaften, dass auch noch dabei hilft Ressourcen zu schonen. Das ist eine feine Sache“.
Die Möbel sind für alle umweltbewussten Möbeleinkäufer und hier wird klar, wie einfach Nachhaltigkeit sein kann. Bei der eigenen Gestaltung von Bett, Hocker oder Stehtisch ist der Kreativität dann keine Grenze gesetzt. Zwar gibt es verschiedene Farben zur Auswahl bei den Möbeln, jedoch können sie nach persönlichem Geschmack noch angestrichen oder beklebt werden.
Das Startup im Alltag
Ein Startup zu gründen bedarf einer guten Idee, viel Mutes und natürlich auch eines gewissen Startkapitals. Viele scheitern bei der Umsetzung – Leider. Seit der Gründung von ROOM IN A BOX 2013 sind nun einige Jahre vergangen. Und natürlich lief nicht immer alles reibungslos. Das Team ist gewachsen und so auch das Wissen, sowie die Erfahrungen. Über die Jahre sind sie viel professioneller geworden und haben viele Fragen für sich klären können. Denn nicht alles kann auf Anhieb funktionieren. Fragen wie „Was heißt guter Costumer Support?“, „Wie funktioniert eine ordentliche Buchhaltung?“ oder auch „Welche Produkte wollen wir anbieten?“ haben sich über die Zeit gebildet. Aber auch die Antworten auf diese Fragen haben sich mit der Zeit verändert, so Lionel, einer der Gründer.
Einen typischen Tagesablauf gibt es im Büro nicht. Der Tag wird jedoch mit einen „Check in“ gestartet. Dort wird sich gegenseitig informiert was am Tag zu tun ist und mittags wird dann zusammen gekocht. Das Team hat eine sehr direkte Kommunikation und sie beschäftigen sich mit verschiedenen Themengebieten gleichzeitig. So ist jeder Tag anders und es wird nie langweilig.
Möbel aus Pappe sind also perfekt geeignet für Liebhaber des schlichten und zugleich praktischen Designs, für Studenten, die oft umziehen oder für alle, die Möbel lieben, welche nicht nur gut aussehen, sondern auch gut für die Umwelt sind.
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Ein Bett aus Papier? Davon habe ich noch nie etwas gehört, bis ich deinen Artikel gelesen habe. Ich finde das eine tolle Idee! Außerdem ist das Material auch gar nicht so schwer und erspart einem vor allem beim Umzug viel Kraft.
Eine super Idee, wenn es hält, was es verspricht. Kaum vorstellbar, dass ein Bett aus Pappe so viel Gewicht tragen kann, umso spannender, dass das geht.
Wie cool ist das denn! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ein Bett aus Pappe jemanden tragen soll… was mich noch mehr erstaunt, ist die Tatsache, dass das Bett das 100-fache eines Bettgewichts tragen kann und das, obwohl es selbst so wenig wiegt. Wie praktisch ist das denn! Und dann auch noch nachhaltig – klingt nach einer sehr vielversprechenden Alternative, die in Zukunft evtl. auch andere Betten/Möbel ablösen kann. Was mich noch interessieren würde: Wieviel kostet denn solch ein Bett im Vergleich zu einem anderen Bett? Und kann man es wieder abbauen, weiterverkaufen oder muss man es bei einem Umzug wegschmeißen?