Es gibt Künstler*innen und Prominente, die so erfolgreich sind, dass sie selbst ihr eigener Tod nicht davon abhält, weiterhin jährlich Millionen zu verdienen – sei es durch ihre Kunst, ihre Marken oder durch Geschäfte. Welche Stars aus dem Jenseits am meisten kassieren, erfahrt ihr hier.

Geld verdienen über den Tod hinaus? Das geht! Wer unter den toten Prominenten am meisten verdient, schaut sich jährlich die Zeitschirft Forbes an und veröffentlicht eine Liste mit den bestbezahlten Prominenten, die bereits tot sind. Für die Berechnungen werden laut Forbes Daten von Luminate verwendet, einem Unternehmen, das Daten und Einblicke in die Unterhaltungsbranche zur Verfügung stellt. Außerdem werden Interviews mit Insidern aus der Branche geführt. Einberechnet werden etwa Einnahmen aus Verkäufen, Streams, Immobilienkäufen und Lizenzverträgen. Die folgende Liste bezieht sich auf den Zeitraum von Oktober 2022 bis September 2023.

Wohin mit dem Geld?

Doch wer bekommt das Geld, das durch die bereits verstorbenen Künstler*innen eingenommen wird? In der Regel sind das in erster Linie die Erb*innen und Nachlassverwalter*innen. Bei Musiker*innen verdienen je nach Vertrag auch die Plattenfirmen weiterhin an der Musik mit. Zum Teil werden nach dem Tod auch besondere Deals ausgehandelt. Dazu kam es beispielsweise bereits mehrfach zwischen Sony Music und Michael Jacksons Nachlassverwalter*innen, bei denen sich das Plattenlabel unter anderem Rechte an noch unveröffentlichter Musik sicherte. Darüber hinaus verdienen etwa auch die Streamingdienste weiterhin Geld, wenn die Musik verstorbener Künstler*innen gestreamt wird.

Platz 12: Marilyn Monroe und Arnold Palmer

Die mit 36 Jahren verstorbene Schauspielerin und Stilikone Marilyn Monroe hat noch immer einen großen Einfluss auf Design und Kleidertrends. So verdiente sie auch nach über 60 Jahren nach ihrem Tod im Zeitraum von einem Jahr 10 Millionen US-Dollar.

Sie teilt sich den zwölften Platz mit dem Sportler Arnold Palmer. Der Golfspieler konnte mit seiner Getränkemarke ebenfalls rund 10 Millionen Dollar in einem Jahr einnehmen. Verkauft wird unter anderem das berühmte, nach ihm benannte Getränk, das halb Limonade und halb Eistee ist.

Platz 11: George Harrison

Der Beatles-Musiker verdiente unter anderem durch sein früheres Mitwirken an der Band sowie seinen Solo-Projekten rund 14 Millionen Dollar.

Platz 10: Bing Crosby

Der Sänger Bing Crosby kam auf 14 Millionen Dollar durch die Nutzung seiner Musik sowie das posthum veröffentlichte Weihnachtsalbum Bing Crosby’s Christmas Gems, das passend zur Weihnachtszeit erschien und unter anderem Archivmaterial und digitalisierte Versionen früherer Lieder enthält.

Platz 9: Bob Marley

16 Millionen US-Dollar verzeichnete Reggae-Legende Bob Marley in einem Jahr. Die Summe geht neben seiner Musik vor allem auf die Nutzung des Rechtes seines Namens und Bildnisses zurück, die etwa auf Kopfhörern, Lautsprechern oder Sneakern erscheinen.

Platz 8: John Lennon

Der zweite Beatle auf der Liste schafft es mit 22 Millionen Dollar Einnahmen sogar auf Platz 8. Sein Vermögen ergibt sich neben seinen Anteilen an der Musik der Band auch aus seinen Solo-Projekten. Mithilfe von KI konnte auch neue Musik der Beatles veröffentlicht werden, die Lennons Stimme aus einer Demoaufnahme herauszulösen half.

Platz 7: Whitney Houston

Whitney Houston wäre im Jahr 2023 60 Jahre alt geworden. Mit Marken-Kooperationen wie etwa mit MAC Cosmetics sowie einem 2022 erschienen Biopic über sie kommt sie insgesamt auf 30 Millionen US-Dollar Jahreseinkommen.

Platz 6: Prince

Auf Platz 6 befindet sich Prince. Die 2016 verstorbene Musikikone kommt auch auf rund 30 Millionen Dollar Jahreseinkommen, etwa durch die Rechte an seiner Musik, seinem Namen und seinem Erscheinungsbild. Eine Besonderheit stellen außerdem mehrere posthum erschienene Alben dar, die seinen Musikkatalog – und sein Einkommen – weiterwachsen ließen.

Platz 5: Charles M. Schulz

Auch Comiczeichner Charles M. Schulz ist über zwei Jahrzehnte nach seinem Tod immer noch finanziell sehr erfolgreich. Die Peanuts kooperieren mit zahlreichen Marken, wie etwa mit Apple für eine Smart-Watch-Ausgabe oder mit der Schuhmarke Cariuma für einen Sneaker. Schulz′ Jahreseinkommen belief sich so auf etwa 30 Millionen US-Dollar.

Platz 4: Dr. Seuss

Die Bücher des Karikaturisten und Kinderbuchautors Theodor Seuss Geisel sind nach wie vor beliebt. Zudem nimmt er weiterhin Geld durch die Lizenzierung seiner Charaktere wie dem Grinch oder dem Lorax ein. So kam er auf insgesamt 40 Millionen Dollar Jahreseinkommen.

Platz 3: Ray Manzarek

Der Keyboarder der Band The Doors nahm rund 45 Millionen Dollar im Zuge eines Musikkatalog-Deals ein. Seine Rechte an der Musik der Band mitsamt aufgenommener Musik, Markenzeichen und Merchandising sowie die damit verbundenen Einnahmen wurden verkauft.

Platz 2: Elvis Presley

Rund 100 Millionen US-Dollar nahm Elvis an Jahreseinkommen ein, über vier Jahrzehnte nach seinem Tod. Seine Einnahmen setzen sich aus verschiedenen Quellen zusammen, etwa durch die Tickets der zahlreichen Besucher*innen seines Zuhauses in Memphis, Tennessee oder durch Merchandising-Produkte.

Platz 1: Michael Jackson

Schließlich belegt der King of Pop im Jahr 2023 den ersten Platz der bestverdienenden toten Prominenten. Unter anderem durch die Tickets für MJ: The Musical sowie einer Cirque-du-Soleil-Show kam er auf ein Jahreseinkommen von 115 Millionen US-Dollar.

Die Probleme mit posthumen Erscheinungen

Es ist auffällig, dass viele Prominente etwa durch Neuerscheinungen, neue Versionen bereits bestehender Musik, durch Kooperationen mit großen Marken oder durch neue Merchandising-Produkte gewissermaßen „am Leben gehalten“ werden. Es kommt zusätzlich zu den alten Werken auch etwas „Neues“ von ihnen heraus, das den Hype um sie erhält oder wieder erhöht. Diese neuen posthum erscheinenden Werke und Produkte können für Fans natürlich eine große Freude bedeuten. Vielleicht auch weil durch das am Leben erhalten der verstorbenen Stars ein Stück weit die Angst des Menschen vor dem Tod besiegt wird?

Auf der anderen Seite lässt sich aber auch darüber diskutieren, inwiefern solche „Neuerscheinungen“ fair gegenüber den verstorbenen Künstler*innen sind. Vielleicht wollte Prince die Aufnahmen der posthum erschienen Alben ja nie veröffentlichen. Wer kann das heute schon wissen? Fragen kann ihn ja schließlich niemand mehr. Es bleibt offen, wie in den kommenden Jahren und Jahrzehnten der Tod von bedeutenden Künstler*innen und Prominenten verhandelt werden wird.

Wahre Legenden werden wohl immer irgendwie am Leben bleiben – denn die Kunst, ihr Schaffen und ihr Andenken leben weiter. Davon macht man im Jenseits vielleicht nicht so viel Geld wie mit neuem Merchandise oder Markenkooperationen, aber dass ihr Schaffen Menschen berührt, ist vermutlich sowieso das, was unbezahlbar ist.

Beitragsbild: David Clode (@davidclode) via Unsplash

 

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