Das Bild zeigt einen Gameboy Advance. Das Jump 'n Run Spiel Super Mario ist auf dem Screen zu sehen.

Die 2000-er Jahre: Eine Zeit, in der zahlreiche ikonische Videospiele das Licht der Welt erblickten, die uns fesselten und faszinierten. Manch eine Mission scheiterte, aber ein GameOverBildschirm hielt nicht davon ab, unser Glück erneut zu versuchen. Werfen wir einen Blick auf vier bemerkenswerte Spiele dieser Zeit und ihren Umgang mit der Wiederbelebung von Spielfiguren.

Als Spielkonsolen wie der Nintendo GameCube, die Play Station 2 oder die Xbox 360 der neuste Trend waren, kamen mit ihnen Spiele auf den Markt, die so manche Kindheit prägten. Unzählige Stunden verbrachten wir vor den Bildschirmen, tief versunken in faszinierende und herausfordernde Abenteuer. Die Möglichkeit, ein Level oder eine Mission einfach von vorne zu beginnen, hat uns dabei viel Frust erspart. Aber wie genau wurden Tod und Wiederbelebung in Spielen der 2000er realisiert?  

„It’s-a me, Mario!“ – Leben in Form von Pilzen

Den italienischen Klempner mit knallroter Mütze, wer kennt ihn nicht? Seit Super Mario Bros. (Nintendo, 1985), dem ersten Spiel der Super Mario-Reihe, sind dutzende Spiele erschienen. Mario hat schon zahlreiche Abenteuer erlebt, ob in klassischen Jump and Runs, Renn- oder Partyspielen. Es ist einerlei, welches der Spiele genauer unter die Lupe genommen wird, Mario kommt immer wieder zurück. Warum er zurück kommt, wird dabei nicht erklärt. Er fällt irgendwo herunter, wird von seinem Erzfeind Bowser tödlich verwundet oder ertrinkt, der Bildschirm zeigt „Game-Over“ und im nächsten Moment ist er wieder quicklebendig. Gestartet wird das Spiel dann nicht komplett von vorne. In den Jump-and-Run-Spielen gibt es sogenannte Checkpoints, die im Laufe des Spiels passiert werden. An ihnen wird der Spielstand gespeichert. In den meisten der Super-Mario-Spiele besitzt die Spielfigur Leben in Form von Pilzen, die während des Spiels gesammelt werden können. Diese Leben symbolisieren die Versuche, die man im Spiel noch hat, jedoch liefert das Spiel keine Erklärung dafür, warum der Pilz Mario wieder zum Leben erweckt. Auch stirbt der Held nicht, wenn alle Leben aufgebraucht sind, er bekommt einfach wieder neue. Das ist zwar wenig logisch, erspart aber auch eine Menge Frust.

Telefonat mit dem Sensenmann

In Die Sims 2 (EA Games, 2004) liegt das Leben der Spielfiguren in der Hand der Spieler*innen. In diesem Lebenssimulationsspiel könnt ihr eure Zukunft ganz nach euren Wünschen gestalten. Aber zum Leben gehört natürlich auch der Tod. Sims können auf verschiedene Weisen sterben, zum Beispiel durch Ertrinken, Feuer oder ganz klassisch an Altersschwäche. Stirbt ein Sim, stattet der Sensenmann ihm einen Besuch ab und nimmt ihn mit sich. Wird die Urne oder der Grabstein des verstorbenen Sim behalten, geistert er nachts auf dem Grundstück herum. Der Geist des Sims kann jedoch nicht mehr als Figur gespielt werden, zumindest nicht im Hauptspiel. Die Sims 2 verfügt über Erweiterungspakete, mit denen sich Möglichkeiten ergeben, einen Sim wieder zum Leben zu erwecken. Einer der bekanntesten Tricks ist ein Anruf in die Hölle. Besitzt man das Erweiterungspaket Wilde Campus-Jahre, das zusätzlich zum Hauptspiel gekauft werden muss, kann der Karriereweg „Paranormal“ einschlagen werden. Ist die höchste Stufe dieses Karrierewegs erreicht, gibt es als Belohnung das Sensenmann-Telefon, das Spieler*innen nutzen können, um den Sensenmann zu kontaktieren und mit ihm über die Wiederbelebung der Spielfigur zu verhandeln. Die Erfolgschancen hängen hierbei vom angebotenen Geldbetrag und dem sozialen Status des Sim ab.

Das Spiel mit der Zeit

Etwas komplexer gestalten die Spielemacher*innen von Prince of Persia: The Sands of Time (Ubisoft, 2003) die Wiederbelebung des Protagonisten. In diesem Action-Adventure-Spiel erhält die Hauptfigur, der namenlose Prinz, zu Beginn des Spiels in einer Schlacht den sogenannten Dolch der Zeit. Damit können Spieler*innen die Zeit um einige Sekunden zurückzudrehen. Scheitert eine Mission und der Prinz kommt ums Leben, können dadurch Fehler rückgängig gemacht werden und ein neuer Versuch gestartet werden. Der Einsatz des Dolches hat allerdings Grenzen. Das Zurückspulen der Zeit hängt mit einem weiteren Relikt zusammen, das der Prinz in besagter Schlacht erhalten hat: einer Sanduhr, die den Sand der Zeit beinhaltet. Ist der Sand aufgebraucht, kann der Prinz die Zeit nicht mehr kontrollieren, bis er neuen Sand gesammelt hat. Das Zurückspulen der Zeit ist ein zentrales Element der Geschichte von Prince of Persia: The Sands of Time. Es stellt eine innovative Möglichkeit der Wiederbelebung von Spielfiguren dar, indem es die Spieler*innen in die Rolle eines Helden versetzt, der buchstäblich die Zeit in seinen Händen hält.

Eine nahezu wissenschaftliche Erklärung

Zuletzt werfen wir einen Blick auf ein Spiel, welches versucht, die Wiederbelebung der Hauptfigur realistisch zu erklären – zumindest in ihrer Welt. Die Rede ist von Bioshock (2K Games, 2007). In diesem Ego-Shooter mit Role-Play-Elementen findet sich die Hauptfigur Jack in einer dystopischen Unterwasserstadt namens Rapture wieder, welche in Anarchie und Chaos versunken ist. Bei seinem Kampf ums Überleben werden Jack, im schlimmsten Fall, tödliche Verletzungen zugefügt. Die Stadt verfügt allerdings über sogenannte Vita-Chambers. Diese Geräte scannen den genetischen Code des Protagonisten, rekonstruieren ihn bei Bedarf und heilen so Jacks Wunden. Mit den Vita-Chambers bemühten sich die Spielemacher*innen um eine möglichst technische und wissenschaftliche Erklärung für die Wiederbelebung der Hauptfigur.

Fazit

Diese Spiele begeistern nicht nur durch ihre Geschichten, sondern auch durch die Art und Weise, wie sie den Tod und die Wiederbelebung der Spielfiguren in ihre Welten integriert haben. Ob durch magische Artefakte, wissenschaftliche Geräte oder ein Telefonat mit der Hölle – jedes dieser Spiele bietet eine einzigartige Perspektive auf das Thema Tod und Wiederbelebung. Die einen versuchen den Tod zu erklären, für die anderen scheint das für den Spielspaß nicht im Vordergrund zu stehen. Eins haben sie jedoch alle gemeinsam: Zurück kommen die Hauptfiguren immer.

Beitragsbild: Josavicente/Unsplash

 

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