Nina Mayer (Name geändert), 27, ist Psychotherapeutin. Nach ihrem Psychologie-Master in Tübingen ist sie nach Stuttgart gezogen, um dort im Rahmen ihrer Psychotherapeutenausbildung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu arbeiten. Täglich kommen Patienten in ihre Therapie, um an sich und ihrer persönlichen Situation zu arbeiten. Dass das keine einfache Aufgabe ist, steht außer Frage. Dass die Patienten auf ihre Hilfe angewiesen sind, ebenfalls. Aber kann man Psychotherapeuten tatsächlich als Helden bezeichnen?

1. Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?

Das ist eine gute Frage. Zugegebenermaßen hatte ich schon immer eine große Faszination für das Verhalten des Menschen. Ich habe gerne Situationen beobachtet und mich dafür begeistert, wie viele verschiedene Reaktionsweisen es auf ein und dieselbe Situation geben kann. Außerdem interessiere ich mich dafür, warum Menschen so handeln, wie sie handeln, so denken, wie sie denken, und so fühlen, wie sie fühlen. Es begeistert mich immer wieder, wie die Psyche arbeiten und sich selbst schützen kann. All diese Aspekte waren Vorinteressen, die schon immer ein Teil von mir waren und die natürlich Psychologie als Studienfach nahelegen. Warum ich letztlich den Beruf ausgewählt habe, hängt damit zusammen, dass ich von außen — unabhängig davon — häufig positives Feedback für meinen Umgang mit problematischen Situationen erhalten habe. Dieses hat mir letztlich die Motivation gegeben, Menschen zu unterstützen. Das war für mich die Idee eines erfüllenden Jobs.

2. Was macht für Sie einen Helden aus?

Wenn ich das Wort höre, denke ich ganz oft an Märchen zurück. An den heldenhaften Prinzen, der die Prinzessin vor dem Drachen rettet, oder an den Helden, der die schlafende Prinzessin mit einem Kuss wieder ins Leben zurückholt. Dann denke ich aber auch an Spiderman oder andere moderne Superhelden. Spiderman, der einerseits seine große Liebe rettet, die gerade vom Hochhaus stürzt, und gleichzeitig den Waggon in der Schwebe hält, damit die Kinder nicht in den Tod fallen. Abgeleitet aus diesen Vorstellungen würde ich sagen, dass man als Held mutig sein muss, dass man sich für andere einsetzt und aus purer Hilfestellung, purer Liebe oder purem Respekt für den Menschen handelt.

3. Sehen Sie sich selbst in Ihrem Beruf manchmal als Heldin?

Um ehrlich zu sein: nein. Für mich ist das Wort des Helden ein sehr altmodischer Begriff. Sicherlich ist man auch als Psychotherapeut manchmal stolz auf seine eigene Leistung oder erhält auch mal das Lob von einem Patienten, dass man ihm aus der Klemme geholfen hat, aber so ganz im Bewusstsein ist der Begriff des Helden bei mir nicht. Insofern trifft der Begriff auf mich wahrscheinlich nicht zu.

4. Gibt es besondere Herausforderungen im Beruf eines Psychotherapeuten?

Ja, ich denke schon. Manchmal sind es sogar unzählige Situationen auf ganz verschiedene Weise. Manchmal hat man ein System, das der Art, wie man selbst einer Person Hilfe leisten würde, entgegenarbeitet, wie zum Beispiel die Krankenkasse, das gesamte Gesundheitssystem oder die Wartezeiten. Das sind Sachen, die einem die Arbeit nicht gerade leichter machen. Außerdem ist es eine große Herausforderung, wenn man Patienten hat, die eigentlich viel Potenzial haben und mit denen man gut arbeiten könnte, es aber Umstände gibt, die das nicht möglich machen. Das kann die Schule sein, die einen Schulwechsel nicht möglich macht, der für den Patienten hilfreich wäre. Dann kann es aber auch das soziale Umfeld sein, das die neu erlernten Strategien des Patienten nicht akzeptiert und diesen abweist. Das alles sind für mich sehr schwierige Situationen, die es immer wieder aufs Neue gilt, akzeptieren zu lernen.

5. Gibt es eine andere Berufsgruppe, die Sie als Helden bezeichnen würden?

Die Sache ist die: Meine Definition des Held-Seins enthält die Tatsache, dass man Mut und Courage erbringt, und dies aus einer inneren Motivation heraus, wirklich nur der Hilfe wegen. Ein Beruf beinhaltet immer den Aspekt, dass man dafür ausgebildet und bezahlt wird. Insofern ist es sehr schwierig, eine Berufsgruppe als Helden zu bezeichnen. Dennoch kann jede Berufsgruppe das Potenzial haben, Helden zu sein. Schließlich geht es um den Punkt, dass man mehr über den Beruf hinweg tut, Mut beweist und sich für jemanden einsetzt, und das nicht nur, weil man dafür bezahlt wird. Welche Berufsgruppen das sein können? Natürlich fallen einem da erst mal die sozialen Berufe ein, die Erzieherin, die den Kindern hilft, oder der Feuerwehrmann, der sein eigenes Leben in Gefahr bringt, um ein anderes aus den Flammen zu retten. Aber dann gibt es da auch den IT-ler, der schon lange über die Zeit seines Tages arbeitet, um noch die digitale Welt zu retten, oder den Manager, der versucht, das ganze Wirtschaftssystem zusammenzuhalten. Auf diese Weise könnte man durch die Reihe gehen und würde feststellen, dass überall etwas Heldenhaftes sein kann, aber nicht unbedingt ein Beruf ausschließlich Helden hervorbringt.

6. Was denken Sie: Wann wird der Begriff des Helden falsch gebraucht?

Das Schwierige am Begriff des Helden ist, dass er sehr positiv konnotiert ist. Ich denke, wenn jemand als Held bezeichnet wird, dann bedeutet das oft, dass man nur die guten Seiten sieht. Der Begriff vernachlässigt oft die dunkleren, negativen oder problematischen Seiten, die jeder Mensch besitzt. Das sollte man bedenken, wenn man jemanden als Helden bezeichnet, vor allem, wenn es um Menschen des wirklichen Lebens geht. Es gibt nicht nur den positiven, strahlenden Helden, sondern immer auch den, der ins Wanken gerät und vielleicht gerade deshalb ein Held ist, weil er solche Situationen überwindet.

7. Wer ist Ihr persönlicher Held und warum?

Sicher bin ich jetzt etwas voreingenommen durch die vorigen Fragen, aber zuerst fallen mir all die Personen ein, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, die sich für sich selbst eingesetzt haben. Die Personen, die erkannt haben, dass sie momentan unzufrieden sind, und die ihr Leben anpacken, obwohl es eine Höllenarbeit ist. Die Personen, die es wieder zu einem Leben gestalten, das sie gerne führen und an dem sie Spaß haben und in dem es ihnen gut geht. Das ist für mich etwas sehr Heldenhaftes. In einer Situation, in der sich diese Menschen nicht so gut selbst leiten können, greifen sie sehr altruistisch und mutig ein und helfen jemandem: sich selbst!

Was eine Krankenpflegerin zum Thema Helden denkt, erfährst du hier: 3 Fragen an …

Am 29. Juni diesen Jahres machte Paula Godwin aus Arizona einen morgendlichen Spaziergang mit ihren beiden Hunden Todd und Cooper. Als plötzlich vor ihnen eine Klapperschlange auftauchte, sprang der nur  sechs Monate alte Welpe Todd zwischen das gefährliche Reptil und sein Frauchen – und wurde mitten ins Gesicht gebissen. Nach zwölf Stunden in der Tierklinik war er auf dem Weg der Besserung und die Bilder des kleinen Hundes mit dem geschwollenen Gesicht machten ihn zum Internet-Helden.

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Nianheng Wu, 23, ist in einer kleinen Stadt in der Provinz Sichuan, China aufgewachsen. Seit fast einem Jahr wohnt sie schon in Deutschland und studiert Computerlinguistik und Allgemeine Sprachwissenschaft. Als Kind hatte sie nicht wirklich persönliche Helden, vielmehr Personen und fiktive Charaktere, die sie einfach nur toll fand. Sie ist ein großer Fan von Detektiv Conan und liebt auch Thor aus dem Marvel Cinematic Universe. Das Thema Helden findet sie schwierig, weil nicht alles schwarz und weiß ist. Es gibt kein Schema, nach dem man Helden bestimmen kann. Man sollte sie immer kritisch analysieren und dann entscheiden, ob es auch Helden sind.

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Wer ist eigentlich kein Held? Und wieso bewundern wir immer die anderen bei ihren mutigen Taten, sind aber selbst nur Zuschauer? Held sein. Ein Gedicht das darüber nachdenkt, wieso wir nicht selbst einmal Helden sind. Und eine Erinnerung daran, dass wir so viele unbemerkte Helden ganz in unserer Nähe haben. Weiterlesen

Sind Wikipedia-Autoren Helden?

Es gibt Dinge, die nutzen wir jeden Tag, ohne darüber nachzudenken, wer sie für uns bereitstellt. Die Wikipedia gehört auch dazu. Wer sind die Menschen hinter den Kulissen des größten Online-Lexikons? Und: Kann man Wikipedia-Autoren als Helden bezeichnet? Jan hat vier Wikipedianer aus Tübingen interviewt.

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Hast du schon mal einem Soldaten am Bahnhof dafür gedankt, dass er den Kopf für dich hinhält? Eher nicht. In einem Interview berichtet der Ex-Soldat Manuel B. von seiner Zeit bei der Bundeswehr und eröffnet neue Perspektiven auf das Leben der Soldaten. Vorsicht – der Beitrag könnte dich dazu bringen, den nächsten Soldaten mit anderen Augen zu sehen. Vielleicht ja sogar dazu, ihm zu danken.

Protokolliert von Liv Lilian

In einem schweren Panzer erreiche ich ein kleines Dorf in der kargen, trostlosen Landschaft von Afghanistan. Mein Blick ist grimmig, der Schweiß glänzt auf meiner Stirn. Für einen kurzen Moment schließe ich die Augen, atme einmal tief ein. Aus. Dann setze ich meinen Helm auf, lege meine Waffen um und steige aus. Die Frauen verstecken rasch ihre spielenden Kinder hinter ihrem Rücken. Doch ich lächle, greife in meine Hosentasche und hole eine Handvoll Bonbons heraus. Sie schillern in allen Farben des Regenbogens. Es scheint, als würde ich ein Stück Himmel in den Händen halten. Ich bin bewaffnet, doch ich bin nicht der Feind. Ich bin hier, um zu helfen. Die Kinder reißen sich von ihren Müttern los, laufen lachend auf mich zu und greifen mit ihren kleinen Händen nach der besseren Welt.

Zwischen zwei Welten

Im Jahr 2009 startete ich meine Grundausbildung bei der Bundeswehr. Als ich dann Ende 2010 zu meinem ersten Einsatz nach Afghanistan aufbrach, erzählte ich meinen Eltern, ich würde auf einen Übungsplatz nach Magdeburg fahren. Ich wollte verhindern, dass sie sich um mich sorgen. So saß ich mit 21 alleine beim Notar und schrieb mein Testament. Außerdem einen Brief an meine Eltern und einen für meinen kleinen Bruder, die sie bekommen sollten, falls ich nicht mehr aus dem Einsatz zurückkommen würde.

Während der ersten Tagen in Afghanistan hatte ich große Angst. Es konnte jeden Moment sein, dass ich erschossen werde. Mit der Zeit lernte ich aber, die Angst auszublenden. Ich machte meinen Job, ich funktionierte. Doch wenn ich nach den dreimonatigen Einsätzen zurück nach Deutschland kam, hatte ich so furchtbare Albträume, dass ich kaum mehr schlief. Wenn doch, wachte ich schreiend oder schweißgebadet auf. Der ständige Wechsel zwischen dem Leben in Afghanistan und dem in Deutschland war kaum auszuhalten. Deshalb erzählte ich irgendwann meinen Eltern die Wahrheit. Beide weinten, aber dann gaben sie mir die Unterstützung, die ich so dringend brauchte und von der Gesellschaft nicht bekam.

Am Anfang glaubte ich, ein Held in Uniform zu sein. Doch dann wurde mir ziemlich schnell klar, dass ich nur ein Trottel war, der im zivilen Leben keinen richtigen Job gefunden hatte und deswegen bei der Bundeswehr diente. Das war zumindest das Gefühl, das mir die Gesellschaft vermittelte. Hast du schon mal einem Soldaten am Bahnhof dafür gedankt, dass er den Schädel für dich hinhält? Eher nicht. In den Bundeswehreinweisungen wird einem sogar davon abgeraten, in Köln am Bahnhof in Uniform auszusteigen.

Von Mensch zu Mensch

Wenn wir auf Patrouille waren, hatte ich immer Bonbons in meiner Tasche. Nachdem wir mehrmals im gleichen Dorf waren, wussten die Kinder schon, bei wem sie ein Bonbon bekommen. Wenn du hier einem Sechsjährigen ein Bonbon schenkst, dann sagt er: „Warum sind das keine zehn Euro, du Idiot? Was soll ich denn mit einem einzigen Bonbon?” Dort hingegen schauen dich die Kinder mit leuchtenden Augen an. Sie nehmen dich ganz anders wahr. Du bist zwar bewaffnet, aber du bist dort, um den Kontakt von Mensch zu Mensch zu pflegen. Nicht von Soldat zu Feind. Das waren Erlebnisse, die mir Kraft gaben.

Es gab aber auch andere Momente. Als meinem Freund ins Gesicht geschossen wurde, war ich plötzlich kein starker Soldat mehr. Ich kann heute noch ganz genau sagen, wie seine Augen aussahen, dieser erschrockene Blick, der zu sagen schien: „Freund, lass mich nicht sterben. Ich will hier nicht sterben. Mach, dass ich es schaffe.“ Die Augen meiner verletzten Kameraden haben sich mehr in mein Gedächtnis eingebrannt als alles andere. Nichts war so schlimm wie dieser Blick, dieser hilflose Blick. Davon habe ich auch heute noch Albträume. Mein Freund überlebte, aber direkt nach diesem Vorfall sagte ich, dass ich nicht mehr will. Nicht mehr kann. Ich kündigte. Fünf Jahre hatte ich der Bundeswehr gedient, war dreimal in Afghanistan gewesen, im Kosovo und am Horn von Afrika. Trotz allem bereue ich nicht, zur Bundeswehr gegangen zu sein. Wenn ich von Anfang an ehrlich zu meinen Eltern gewesen wäre, dann wäre ich vermutlich Berufssoldat geworden, wie es immer mein Ziel war.

Wahre Helden

Ich bin definitiv kein Held. Aber ich habe Helden kennengelernt. Es sind nicht diejenigen, die auf den Feind schießen, das kann jeder. Doch wer hilft dir, wenn du dir selbst nicht mehr helfen kannst? Wenn du verletzt wurdest oder beinah daran zerbrichst, weil du getötet hast? Während eines Feuergefechts fühlte ich nichts. Es war kein Problem, den Abzug zu betätigen, zu wissen, ich habe getroffen. Aber danach saß ich in meinem Zelt und weinte minutenlang. Wie ein Kind. Weil es raus musste. Die Psychologen um Hilfe zu bitten war schwer. Heute kann ich sagen, dass ich geweint habe. Aber auch gelacht. Ich hatte Freude, ich hatte Angst, ich habe schlechte und ich habe schöne Erinnerungen. Ich bin an meinen Erfahrungen gewachsen und habe überlebt – das verdanke ich den wahren Helden, den Ärzten und Psychologen.

Während Manuel von Helden spricht, betrachte ich ihn in der Abenddämmerung. Und mir wird klar, dass noch jemand ganz anderes einen Dank verdient. Er selbst. Dafür, dass er einen Job erledigt, den niemand sonst erledigen will. Dafür, dass er seinen Kopf hinhält, während alle anderen wegschauen. Er wird von der Bevölkerung verurteilt, obwohl er nur helfen will. Hilfspakete verteilen. Bunte Bonbons verschenken. Manuel ist verletzlich, mitfühlend, zweifelnd, bescheiden, voller Liebe und Sorge. Ich beobachte, wie sich ein Glühwürmchen auf seiner Schulter niederlässt. Es scheint, als würde es von dem nachdenklichen Soldaten angezogen werden. Als würde es etwas in ihm sehen, das niemand sonst in unserer Gesellschaft sieht, nicht einmal er selbst. Nämlich das helle Licht, das in seinem Helden-Herzen brennt.

 

Was ein OP-Fachpfleger der Bundeswehr zum Thema Helden sagt, lest ihr hier.

„They say everyone’s born a hero, but if you let it, life will push you over the line until you’re the villain. Problem is: you don’t always know that you’ve crossed that line.“ Jessica Jones ist Alkoholikerin, meistens schlecht gelaunt und ruhelos. Eines der zentralen Themen, die sie quält: Wer ist ein Held und wer ist keiner? Die gleichnamige Serie setzt sich mit der unschönen Realität des Heldendaseins und der unklaren Grenze zwischen Held und Bösewicht auseinander.

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Ob Fußballhelden, Comichelden oder Helden des Alltags, jeder verbindet mit dem Begriff „Held“ etwas anderes. Eins haben sie aber gemeinsam: Über Helden werden Songs geschrieben. Auf meiner Suche nach den besten Songs über Helden bin ich auf unterschiedlichste Interpreten und Genres gestoßen. Hier stelle ich eine Auswahl an fünf Songs über Helden unterschiedlichster Bekanntheitsgrade und Musikrichtungen vor, um dem Thema Heldensongs einen, oder besser fünf, kleinen Schritten näher zu kommen. Viel Spaß in der musikalischen Welt der Helden.

Nummer 5: The Chainsmokers ft. Coldplay –Something Just Like This

„I’ve been reading books of old. The legends and the myths. Achilles and his gold, Hercules and his gifts. Spiderman’s control and Batman with his fists. And cleary I don´t see myself upon that list.”

Mit „Something Just Like This“ erreichten The Chainsmokers und Coldplay innerhalb 24 von Stunden Platz 1 der Charts. Das lyrische Ich vergleicht sich selbst mit einer Reihe Superhelden und stellt fest, mit diesen nicht mithalten zu können. Glücklicherweise erkennt es, dass seine Herzdame sich davon sowieso nicht beeindrucken ließe. In „Something Just Like This“ wird dem Zuhörer vermittelt, dass es ausreicht, kein perfekter Superheld zu sein.

„But she said […] I’m not looking for somebody with some superhuman gifts. Some superhero, some fairytale bliss […]”

Nummer 4: I’m no Superman – Lazlo Bane

„You’ve crossed the finish line. Won the race but you lost your mind. Was it worth it after all? I need you here with me, cause love is all we need. […] I can’t do this all on my own, I’m no superman.“

Fans der Kultsitcom Scrubs müssten spätestens beim Refrain mitsingen können. „I´m no Superman“ von Lazlo Bane ist ein Alternative-Rock-Song, der vor allem durch das Intro aus Scrubs Erfolg gewann. Der Schauspieler der Serie, Zach Braff,  schlug ihn den Produzenten vor. Inhaltlich handelt „I’m no Superman“ davon, wie man den Titel unschwer entnehmen kann, dass das lyrische Ich kein Superman ist. Es gibt zu, alle die Dinge des Alltags nicht alleine zu schaffen, sondern dazu die besungene Person zu brauchen.

Nummer 3: Enrique Iglesias – Hero

„I can be your hero baby. I can kiss away the pain. I will stand by you forever. You can take my breath away.“

Um das Heldensongklischee schlechthin zu bedienen: „Hero“ von Enrique Iglesias. Die Single ist mit über 8 Millionen verkauften Kopien weltweit eines der erfolgreichsten Lieder aller Zeiten. Nach der Tragödie des 11. Septembers, welche acht Tage nach der Veröffentlichung stattfand, wurde das Lied von einer Vielzahl amerikanischer Radio-DJ´s auserwählt, im Hintergrund von sämtlichen Berichterstattungen eingespielt zu werden. Iglesias wurde gebeten, den Song live bei „America: A Tribute to Heroes“ zu singen. Abgesehen von diesem traurigen Kontexts ist „Heros“ ein allseits bekannter Klassiker der Liebeslieder und erhält deshalb einen Platz in dieser Aufzählung.

Nummer 2: Rise Against – Hero Of War

They took off his clothes, they pissed in his hands. I told them to stop but then I joined in.
We beat him with guns and batons not just once but again and again.
A hero of war, yeah that’s what I’ll be.
And when I come home, they’ll be damn proud of me.“

In einem Interview erzählt Frontmann Tim Mcllrath, dass der Text von einem realen Soldaten und dessen Geschichten inspiriert sei. Er sagt, dass das Tragen einer Uniform allein nicht zum Held macht, sondern das, was in einem vorgeht.

„Hero Of War“ von Rise Against beschreibt einen Krieg aus der Sicht eines amerikanischen Soldaten. Er betont im Refrain, zu einem Kriegsheld zu werden, auf den die Leute stolz sind. Das lyrische Ich erzählt von Demütigungen, die es erst versuchte aufzuhalten, dann aber mitmachte. Auf einen Gefangenen wird uriniert und eine Frau oder ein Kind wird von ihm erschossen. Alles in allem ist „Hero of a War“ ein trauriges Lied aus der Sicht eines Antihelden, das zum Nachdenken und Reflektieren wichtiger Themen anregt. Egal, ob es den persönlichen Geschmack trifft oder nicht, man sollte „Hero Of a War“ zumindest einmal gehört haben.

Nummer 1: Working Class Hero – John Lennon

“When they’ve tortured and scared you for twenty off years, then they expect you to pick a career.
When you can’t really function you’re so full of fear, a working class hero is something to be.”

Nachdem sich die Beatles trennten, erschien 1970 John Lennons erstes Album, unter anderem mit dem Song „Working Class Hero“. Wegen seiner unverkennbar politischen Ausrichtung polarisierte der Song stark. „Working Class Hero“ kritisiert die Unterschiede sozialer Schichten. David Bowie, Green Day, Marilyn Manson, Ozzy Osbourne und viele mehr: sie alle coverten „Working Class Hero“. Seine Wichtigkeit geht über den musikalischen Geschmack der einzelnen bis hin in die Politik.

Das waren meine fünf Songs über Helden. Welche befinden sich in eurer persönlichen Playlist? Welche hätten auf jeden Fall aufgelistet werden müssen oder welcher Song hat hier zu Unrecht einen Platz gefunden? Lasst uns eure Meinung wissen, wir sind gespannt!

Vom Pizzaboten über Putin bis hin zu Pippi Langstrumpf – auf diesem Blog ist für jeden „Helden-Geschmack“ etwas dabei. Viele werden den einen oder anderen Helden aus ihrer Kindheit wiederentdeckt oder vielleicht sogar neue hinzugewonnen haben. Doch einem Held, besser gesagt einer Heldin, haben wir noch nicht genügend Zeit gewidmet: unseren Müttern. Weiterlesen

Wir waren für euch mit Kamera und Mikrofon auf Tübingens Straßen unterwegs und haben mit den verschiedensten Menschen über Helden geredet. Wer sind die Helden der Tübinger und was macht einen Helden aus? Was haben Rosa Luxemburg und Laboraffen mit Heldentum zu tun? Und für wie heldenhaft halten sich die Tübinger? Das alles erfahrt ihr in unserem Video.

 

Ein Video von Nadja Rupp und Marie Oberle.